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Watangeln auf Dorsch in der Ostsee

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Der „Ostseeleopard“ ist immer ein willkommener Beifang, aber kaum jemals der Zielfisch des Tages

Ein guter Winterdorsch in 2015

Ein guter Winterdorsch in 2015

Fast sämtliche Watangler sind das ganze Jahr über auf der Jagt nach der Meerforelle, mal mit mehr oder auch weniger Erfolg. Was in den Wintermonaten aber fast an jedem Angeltag an der Küste möglich ist, ist der Fang eines guten Dorsch – insbesondere sehr früh morgens, oder noch besser, kurz vor Sonnenuntergang.

Ab etwa zu Ende Juni zieht sich der Dorsch mit dem Ansteigen der Wassertemperatur in Küstennähe, mit der Meerforelle zusammen, weit zurück in tiefere Bereiche der See. Zumindest trifft dies auf die größeren Exemplare zu, die Kinderstube bleibt vorn in der Nähe des Spülsaum. In den Sommermonaten wird der Dorsch ab ca. 50 cm für Watangler damit leider fast unerreichbar für die Spinnrute, zumindest ist dies in der Eckernförder Bucht jedes Jahr regelmäßig so.

Köderführung

Wie weiter oben bereits angedeutet, ist der Dorsch meist der Beifang eines Meerforellenanglers, aber nicht immer. Es gibt durchaus  Spot auf der Nord- u. Südseite der Eckernförder Bucht, die ich je nach Jahreszeit ganz gezielt für den Dorsch anfahre. Fast immer dann, wenn es gezielt auf Meerforelle zum Sommer hin immer schwieriger wird und ich nicht sehr früh, oder erst spät am Tage am Wasser sein kann.

einzeldorsch

Auch merkwürdige Farben fangen…

Anders als die Meerforelle, die in der Regel mit Küstenblinkern  im Mittelwasser befischt wird, steht der Dorsch sehr oft deutlich tiefer, nicht selten, fast auf Grund. Wer also den Dorsch ganz gezielt an den Haken bekommen möchte, der fischt seinen Blinker fast durchweg in Grundnähe und wird seine Bisse in der Absinkphase oder tiefem und langsamen Neustart des Blinkers bekommen. Das diese Angelei also auch sehr Hänger trächtig ist, versteht sich damit von selbst. Also sollte man sich dazu möglichst keine Untergründe suchen, die zu stark mit Blasentang bewachsen sind.

Dorschköder beim Spinnangeln

Guter Fang in Größen v. 45-68 cm zwischen 19- 21.00 Uhr im März 2015

Um es ganz kurz zu sagen, der Dorsch nimmt fast jeden Köder der in seinen Blickwinkel gerät, muss also keineswegs so anspruchsvoll wie eine Meerforelle über Köderfarben oder spezielle, verführerische Köderführungen zum Biss animiert werden. In der tieferen See beim Pilken ist es fast immer ein Köder in Japanrot der fängt, auf Küstendorsche spielt meiner Meinung nach die Köderfarbe nicht die geringste Rolle. Rechts auf den Fotos ist ersichtlich, dass von blau, über grün bis rot und auch gern einmal silber bis braun, jede, aber auch jede Köderfarbe fängig ist, es darf sogar gern einmal eine Polar-Magnus Springerfliege sein.

Auch spielt die Ködergröße oder -form keinerlei Rolle, längliche Blinker, Streamer, Fligen oder etwas gedrungene Köder wie der Gladsax Snaps, werden allesamt gleich gern genommen.

Der große Fisch steht oft weiter entfernt

Jpeg

Dorsch Doublette, rechts ein Biss auf Springerfliege in 2014

Natürlich kann es Zufall sein, aber nach meiner persönlichen Erfahrung steht der größere Dorsch gern in Gruppen in einer tieferen Rinne hinter Sandbänken. Und wenn ich sage hinter Sandbänken, dann meine ich damit diejenigen, die weiter Draußen erst einmal zu erwaten sind. In der Regel geht dabei unter einem Ködergewicht v. ca. 25 g gar nichts um solche Stellen gut zu erreichen. Dies ist jedoch auch stark abhängig von der Jahreszeit.

Beste Fangmonate für Watangler mit Spinnrute

Wie weiter oben bereits erwähnt ist der Dorsch für Watangler nur zu bestimmten Monaten vom Ufer aus erreichbar. Die Monate, zu denen ich bisher die besten Fänge hatte lagen allesamt zwischen Dezember und etwa Juni, danach ist es fast kaum noch möglich und es muss der Winter erneut abgewartet werden.

Noch ein Wort zum Dosch…

Liebe Angelkollegen, schätzt diesen Fisch bitte nicht gering. Der Dorsch ist in der Ostsee vergleichbar mit einem Wohlfühlbarometer im Sinne des biologischen Allgemeinzustandes unseres Meeres. Sobald irgend einer der vielen Parameter die dabei zusammen spielen gestört ist, ist dies immer sofort an positiven wie negativen Veränderungen des Bestandes des Dorsch erkennbar, dazu gab es viele Beispiele in den vergangenen Jahrzehnten. Für mich ist daher der Dorsch gewissermaßen die lebendige „Seele“ der Ostsee.

So wie ich bei der Meerforelle mit bestandsökologischem Hintergrund kaum einmal einen Fisch unter 45 cm entnehme, halte ich dies beim Dorsch genau so. Ich sag immer:

„Wenn die Augen des gefangenen Dorsch fast so groß sind wie deine eigenen, dann (und nur dann) hast du einen guten Fisch gefangen!“

 

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