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Channel: angelsport-news.de - News & Tipps für den engagierten Sportfischer » Meerforellen in der Ostsee
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Meerforellenangeln in der Eckernförder Bucht ist manchmal reine Glückssache!

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Der Köhler kommt jetzt bis in unsere Küstennähe

Sonne, wenig Wind und leicht auflandige Welle, ideale Bedingungen!

Sonne, wenig Wind und leicht auflandige Welle, eigentlich ideale Bedingungen auf Meerforelle!

Letzte Woche, 16. und 17.04 2014 war ich an der Steilküste der Eckernförder Bucht, kurz vor Damp, wieder einmal sehr zuversichtlich auf Meerforelle unterwegs. Bisher hatte ich in diesem Jahr wenig Glück, von Februar bis jetzt hatte ich in 3 Angeltagen gerade einmal 2 Meefos an der Leine. Eine war mit 38cm auch noch untermaßig und schwimmt wieder, die andere hatte 54cm und hat dafür aber besonders gut geschmeckt!

Ich hatte in diesem Jahr wirklich fast alles am Haken, aber eben leider nur selten eine Meerforelle. Von Platten über reichlich kleine Dorsche – hatte ich bisher inmitten vor meinen Füßen in Massen tanzender Sandaale auf den Sandbanken der Ostsee bisher nur recht wenig Glück.

Steinpackung an der Küste

Steinpackung an der Küste

Darin sehe ich in diesem Jahr den Hauptgrund für meine eher mässigen Fangergebnisse. Die Ostseeküsten sind voll von kleinen  Sandaalen, schon beim einwaten ins Wasser kann man diese in Schwärmen bei der Flucht beobachten. Die Meerforellen finden Unmengen an natürlicher Nahrung, warum sollten sie da zusätzlich auf ein albernes Stück buntes Blech beissen? Mir geht es nach meinen Beobachtungen aber nicht allein so, alle anderen Angler die mit mir in der Nähe im Wasser standen, hatten ebenso wenig Erfolg, bis auf Einen!

Ausser Platten und Dorsch – Fehlanzeige

...kleine Platten schnappen den schweren Blinker.

…kleine Platten schnappen auch gern einmal den schweren Blinker.

Am 16.04. hatten wir den ganzen Tag strahlenden Sonnenschein, bei einer leicht auflandigen Welle und kaum Wind, eigentlich keine schlechten Bedingungen. Ich war ab 11.00 im Wasser. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass in Eckernförde an der Hafenmauer immer noch auf Hering, anstatt wie von mir etwas früher als sonst erhofft – schon auf Hornhecht geangelt wird, bin ich ein Stück weiter die Küste hoch gefahren und habe die Wathose übergezogen.

Vor Ort habe ich zwei andere Angler angetroffen, die bereits seit 9.00 Uhr da waren, aber bisher noch nicht einmal einen Zupfer an den Ködern hatten. Dies ging dann leider bis abends um 17.00 Uhr genau so weiter, obwohl ich immer einmal um mehrere 100 Meter meinen Standort hoch und runter entlang der Küste variiert habe. Auch hatten sich ab Mittag ca. 5 weitere Watangler in dem gleichen Strandabschnitt versucht und sind jeweils nach ca. 2 Stunden erfolglos wieder gefahren.

Pause muss sein.

Pause muss sein.

Ein Kayakfahrer hatte im gleichen Zeitraum sehr viel weiter draussen 5 Dorsche, aber eben auch keine Mefo. Eben um ca. 17.00 Uhr, wir hatten gerade eine kleine Schwätzpause eingelegt stieß ein anderer Angler ohne Wathose und mit Turnschuhen zu unserer Gruppe, fragte wie es denn bisher gelaufen sei und zog ein bedenkliches Gesicht, als er von unseren bisher vergeblichen Bemühungen des Tages gehört hatte. Nachdem wir dort ein weiteres 1/4 Stündchen gesabbelt hatten, stieg er auf eine Steinschüttung und ging so bis zur Spitze ans Wasser. Wir wateten auch wieder an unsere Standplätze und machten die nächsten Würfe. So standen wir fast in einer Reihe vor der Küste, etwa gleich weit entfernt von der Brandung und nur ca. 15 Meter voneinender getrennt.

Ein Wurf und die Rute war krumm!

Der besagte “Nachzügler” machte von seiner Steinschüttung aus seinen 1. Wurf und schon in der Absinkphase hatte er sofort einen Biss! Genau an einer Stelle, die ich zuvor stundenlang sehr intensiv mit diversen, unterschiedlich-farbigen Blinkern abgespinnt hatte! Kurz danach, mit nicht wirklich nennenswertem Drill, kurbelte er eine ca. 60iger Meerforelle direkt vor seine Füße.

vorn an der Spitze der Steinpackung

vorn an der Spitze der Steinpackung

Ich möchte nicht weiter darauf eingehen, was ich in diesem Moment wirklich gedacht habe – Angeln ist eben doch manchmal reine Glückssache. Dies hatte jedenfalls ringsum auch bei den anderen Anglern für einige, recht “versteinerte” Gesichter gesorgt.

Nachdem an diesem Abend alle anderen Angler bereits längst nach Hause unterwegs waren, stand ich immer noch verbissen im Wasser und fing einen kleinen Dorsch (zumeisst untermassig) nach dem anderen, jeder 2. Wurf bescheerte mir einen Biss, aber eben leider nicht von einer Meerforelle. Dies ging dann noch bis ca. 21.30 Uhr so, es war nun bereits trotz Sommerzeit fast vollständig dunkel geworden.

Was war DASS!

Und plötzlich ein relativ harter Biss – ich spürte sofort starke Kopfschläge an der gespannten Schnur, ein kräftiger Anhieb und die Bremse ging los, der Fisch nahm Schnur! Dies musste doch endlich eine Mefo sein, die so einen derartigen “Alarm” an der Rute machte, gepaart mit seitlichen Fluchten! Ich konnte fast nichts mehr sehen, nur gegen das Restlicht des Abendhimmel konnte ich die Rutenspitze noch beobachten. Bald danach hatte ich den Kescher vom Rücken und der Fisch war im Netz, endlich.

Wie gesagt, ich sah bei dem Licht nur einen dunklen Rücken, und eine ca. 50 cm lange, silbrige Flanke, Bingo!

Köhler, statt Meerforelle im Netz!

Köhler, statt Meerforelle im Netz!

Bei genauer Betrachtung am Strand und erst recht auf dem schnell geschossenen Foto bei Licht, entpuppte sich die erhoffte Mefo dann leider als mittelprächtiger Köhler. Sehr enttäuscht habe ich den Fisch abgehakt und wieder schwimmen lassen, denn der Köhler ist in unseren Küstenregionen ein doch recht selten vorkommender Fisch. Eigentlich ist der Seelachs, wie ihn die Nahrungsmittelindustrie gern viel lieber nennt, doch sehr viel weiter nördlich beheimatet.

Also, in den nächsten Wochen wird nachgelegt, beim nächsten Mal wird es dann doch endlich wieder mal klappen mit der Meerforelle.

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Die Küstenregionen Schleswig Holsteins, ein Bundesland wie für Angler gemacht!

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Eine einzigartig schöne Landschaft, Küsten, Kanäle, zahlreiche Binnengewässer und Flüsse bieten beste Angelmöglichkeiten auf Meeres- und Süßwasserfische gleichermassen

copyright (c) Mario Reinstadler

copyright (c) Mario Reinstadler, zum Vergrößern ins Bild klicken…

Wer hier oben im Norden des Landes in Schleswig Holstein lebt, besitzt früher oder später eine tief verwurzelte, innere Verbundenheit zu den maritimen Besonderheiten des “Schönsten Bundeslandes der Welt” wie SH auch gern von den Moderatoren des Kieler Radiosenders R-SH genannt wird.
Insbesondere dann, wenn man im Norden nicht aufgewachsen ist wie ich, und erst sehr viel später Gelegenheit dazu hat nach und nach die wunderschönen Buchten, Inseln, Kanäle und zahlreichen Hafenstädte zu besuchen, ist man immer wieder beeindruckt und irgendwann auch ein wenig verliebt in diese einzigartig vielfältige Küstenregionen.

Ich persönlich stelle dabei immer wieder den Vergleich zwischen der Lebensqualität dieser beeindruckenden Küstenregion und den mir bekannten Großstädten an, die weiter unten südlich liegen. Aufgewachsen in Köln habe ich fast 30 Jahre in dieser zweifellos auf ihre Art sehr schönen Stadt gelebt, aber von der Küste bekommt mich so schnell jedenfalls nichts mehr weg.

Wer dann noch begeisterter Angler ist und damit täglich die Gelegenheit hat zu wählen, ob er Zander oder Aal im Nok, Hecht in der Eider oder Meerforelle oder Dorsch in der Eckenförder Bucht beangeln möchte, dem stellt sich schlichtweg nicht mehr die Frage, ob ein anderer Wohnsitz eventuell andere Vorteile bieten könnte.

Schleswig Holstein besitzt unvergleichlich schöne Küsten

copyright (c) Mario Reinstadler

copyright (c) Mario Reinstadler

Schon bei der Anfahrt zu den einzelnen Angelplätzen, die kaum 30 Autominuten voneinnader entfernt liegen, überquert man im Rendsburger Raum den Nord-Ostsee-Kanal  mit der Fähre, und fährt entlang von Rapsfeldern gesäumten Strassen und mit Reeddachgedeckten Backsteinhäusern, bis die ersten blauen Schimmer der Ostsee seitlich an der Strasse auftauchen. Allein das Autofahren macht innerhalb solch einer wunderschönen Landschaft schon richtig Spaß und beruhigt alle möglichen Gemütszustände auf ihre einigartige Weise.

Watangeln auf Meerforelle, meine persönliche Leidenschaft

Mal wieder bis zum Bauch im Wasser...

Mal wieder selbst am Wasser…

Letzte Woche war ich etwas unterhalb von Damp auf Meerforelle unterwegs und kam in den Angelpausen (zwangsläufig) mit einigen Spaziergängern und anderen Anglern ins Gespräch.

Die übliche Frage “wie es denn heute so laufe” durfte ich an diesem Tage etwa 5-6 Mal mit etwas verhaltener Begeisterung beantworten. Dies ist nicht weiter ungewöhnlich, ich selbst hatte am gleichen Morgen noch die gleiche Frage in Eckernförde anderen Anglern gestellt um in Erfahrung zu bringen ob der Hornhecht schon in der Bucht sei und mich dann doch für die Wathose entschieden.

copyright (c) Mario Reinstadler

copyright (c) Mario Reinstadler

Bei einem dieser Gespräche habe ich auch Mario Reinstadler kennen gelernt, Mario ist Fotograf und hat sich u.A. auf die Meeresfotografie spezialisiert. Sehr interessiert habe ich mir 2 Tage später seine Webseite angeschaut und finde genau dass, was ich weiter oben mit Worten versucht habe zu beschreiben in seinen Fotos unter: www.meeresfoto.de/index.html noch sehr viel eindrucksvoller festgehalten.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, sagt man.

Bei Marios Fotos stimmt dies zweifellos, sodass ich allen Lesern dieses Artikels damit ein paar sehr entspannte Momente vermitteln möchte. Dieses Jahr wurde eines seiner Fotos (das erste oben im Artikel) als Jahresmotiv für das Schleswig-Holstein Musik Festival ausgewählt, mich wundert dies nicht!

Von dieser Stelle aus: Ahoi! und Glückwunsch dazu, Mario!

Und wenn wir uns das nächte Mal am Wasser sehen, hoffe ich du hast ein paar Minuten Zeit für mich mit dabei, denn wenn man immer selbst angelt UND fotografiert, hat man kaum gescheite eigene Bilder mit der Rute in der Hand am Wasser…  ;-)

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Der Hornhecht steht in der Eckernförder Bucht bei Schwedeneck!

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Dies Jahr in 2014, etwas später als die Rapsblüte, steht der Hornhecht nun endlich auch in der Eckernförder Bucht!

Schwedeneck an der Eckernförder Bucht

Schwedeneck an der Eckernförder Bucht

Gestern (02.05.2014) war ich auf Meerforelle am Schwedeneck unterwegs, leider hatte ich lediglich zwei starke Zupfer und eine ist mir ca. 7 Meter vor dem Kescher mit einem mächtigen Sprung wieder ausgestiegen. Dazwischen hatte ich unzählige leichte Zupfer bei den Spinnstops, und dann sah ich bei einem Nachläufer ca. 3-4  Meter vor mir eine blitzschnelle “Wasserschlange” wieder abdrehen. Ein Hornhecht hatte meinen Blinker gejagt!

Daher habe ich auf einen kleinen Drilling mit ca. 7 cm Schnur dazwischen gewechselt und siehe da, bei einem der nächsten Würfe hing ca. 18.00 Uhr der erste Hornhecht 2014 an meinem Haken, ungefähr 150 m. vor der Küste in der ersten Rinne nach einer mächtigen Sandbank!

Keine Meerforelle, dafür 7 stattliche Dorsche, teilweise  ü50! 

Ein Backblech voller Dorsch und einem Hornhecht

Ein Backblech voller Dorsch und einem Hornhecht

Zwischen 18.00 Uhr und 19.30 Uhr ging leider gar nichts mehr, also habe ich zurück auf Einzelhaken gewechselt. Dann ging es Schlag auf Schlag. In der Blue Hour hatte ich einen Dorsch nach dem anderen am Haken, alle über 45 cm, teilweise ü50.

Dies ging aber nur, weil ich zuletzt einen 30g Snaps dran hatte, mit dem ich richtig weit raus kam.

Ein Brandungsangler, der ca. 200m links von mir stand, kam mit seinem Köder nicht so weit raus wie ich und hatte in dieser Zeit keinen Dorsch. Als es fast dunkel war, hörten die Bisse auf und ich packte ein. Aber auch ohne Meerforelle war es wieder einmal ein herrlicher Tag an der Ostsee. Nächste Woche gehe ich einmal ganz gezielt auf Hornhecht los, mit Heringsfetzen an der Weitwurfpose…

 

 

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Ein gültiger Angelschein bzw. Fischereischein muss sein!

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Wer ohne gültigen Fischereischein angelt, macht sich strafbar, der nächste Fischereiaufseher kommt bestimmt!

Watangeln an der Ostsee

Watangeln an der Ostsee

In der letzten Woche habe ich an der Ostsee beim Watangeln auf Meerforelle einen Brandungsangler mit deutlichem Akzent beobachtet, dessen Personalien von zwei Aufsehern der Fischreiaufsicht aufgenommen wurden, er hatte offenbar keinen gültigen Fischereischein. Auch ich wurde durch Zuruf aus dem Wasser geholt und musste mit meinen Fischreischein nachweisen, dass bei mir alles in Ordnung war. Den Brandungsangler erwartet nun ein Verfahren wegen Wilderei, dies muss doch nun wirklich nicht sein!

Der Trend geht eindeutig zum Angelsport

Das Interesse an dem früher als Angelschein bezeichneten Fischereischein hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Der Angelsport erfreut sich einer stetig wachsenden Beliebtheit in allen Altersklassen und Bevölkerungsgruppen. Daher gilt der Angelsport schon lange nicht mehr allein als Hobby der älteren Generationen. Gerade der Zulauf aus den jüngeren Jahrgängen macht derzeit den Hauptanteil aus, dies ist sicher auch auf die Veränderungen in der allgemeinen Betrachtung des Angelsport zurück zu führen. Insbesondere neueste Entwicklungen und Trends wie z.B. das Streetfishing machen das Angeln auch für die Jugend interessant, daher zeigen auch immer mehr junge Menschen gefallen daran und interessieren sich für einen Angelschein.

Angelschein / Fischreischein

Angelschein / Fischreischein

Gleichzeitig mit der Anzahl der Interessenten am Angelsport steigen aber auch die Ordnungwidrigkeiten und Straftaten im Sinne der Wildfischerei, dazu gibt es sehr aussagekräftige Statistiken in den einzelnen Bundesländern und Gemeinden. Die jeweils zuständigen Fischreiaufsichten haben jedenfalls in den letzten Jahren um einiges mehr zu tun, als dies in früheren Jahren im Schnitt der Fall war.

Beinhahe in jedem Falle ist ein gültiger Fischreischein die alleinige Voraussetzung dazu, um überhaupt an öffentlichen Gewässern Angeln zu können. Dabei können die Anforderungen zum Erwerb des Fischreischein je nach Bundesland teilweise sehr unterschiedlich sein.

Fischreischein – darum wird er immer beliebter

Stress und Hektik bestimmen immer mehr unseren Arbeitsalltag. Die Anforderungen im Berufsleben steigen. Das spüren vor allem junge Menschen, die häufig damit überfordert sind und nach Wegen der Entspannung suchen. Für viele ist der Angelsport in solchen Situationen ein willkommenes Ventil um wieder die nötige Bodenständigkeit zu erreichen und Seele und Geist einfach einmal ein paar Stunden baumeln lassen zu können.

Fischereischein muss sein!

Der Fischreischein ist praktisch die behördliche Genehmigung, die beim Angeln immer dabei zu tragen ist. Zuständig für die Ausstellung ist in der Regel die Fischereibehörde am Wohnort. Wer in anderen Ländern angeln möchte, sollte sich aber frühzeitig über zusätzliche Vorschriften informieren. In Deutschland ist es mittlerweile so, dass es fast keine freien Gewässer mehr gibt. Thematisch sehr viel ausführlicher behandelt hält das: angelschein.net viele weitere Infos zu diesem Thema bereit.

Fischreiprüfung bei den örtlichen Vereinen

Wer Angeln möchte und noch keinen Angelschein besitzt, muss sich zum Erwerb des Fischreischein der Fischereiprüfung unterziehen. Mit einem Aufwand von um die 25-30 Unterrichtsstunden richten viele örtliche Angelvereine gegen eine Teilnahmegebühr von ca. 50-70 Euro das Angebot an den Interessenten, ohne dass man im Anschluss unbedingt auch ein Mitglied des betreffenden Verein werden müsste. Nachdem dieser Unterricht vom Beginner erfolgreich besucht wurde, kann dann dort oft auch an Ort und Stelle im Beisein eines Beauftrtagten der zuständigen Fischereibehörde die Prüfung abgelegt werden. Nach ein paar Wochen bekommt man dann das Zertifikat zugesandt und kann beim zuständigen Ortnungsamt oder Gemeindebüro seinen Fischreischein ausfertigen lassen.

Dieser gilt dann auf Lebenszeit und muss nur noch jedes Jahr durch eine Fischereiabgabemarke ergänzt werden, um z.B. an den Meeren angeln zu können, denn alle Küstengewässer sind frei beangelbar, ohne das dazu eine zusätzliche Erlaubniskarte notwendig ist. An den Binnengewässern in unseren Bundesländern ist dies jedoch ganz anders, dort muss für viele Gewässerabschnitte zusätzlich eine Erlaubniskarte erworben werden, so wie bei uns in Rendsburg für den Nord-Ostsee-Kanal oder die Eider.

Ohne diesen Unterricht ist ein Anfänger nicht wirklich in der Lage bestimmte Fischarten nach der jeweils in jedem Bundesland variierenden gültigen Fischreiverordnung zu bestimmen, zu behandeln, die geltenden Schonzeiten und Mindestmaße zu berücksichtigen oder nach den gültigen, tierschutzrechtlichen Bestimmungen den Gewässern Fische zu entnehmen!

So einfach ist Dass!

Pech auf Meerforelle in 2014

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Die Meerforellen sind rar dieses Jahr, offenbar besonders an den Stellen die ich beangele…

Dorsch Doublette am Schwedeneck auf Springerfliege

Dorsch Doublette am Schwedeneck auf Springerfliege

In 2014 machen sich die Meerforellen sehr rar, insbesondere an den Stellen an denen ich bisher in den letzten Jahren eigentlich recht erfolgreich auf Meerforelle unterwegs war? Ich überlege derzeit ersthaft ganz neue Fangreviere auszutesten, obwohl dies erst recht eine sehr langwierige Durststrecke nach sich ziehen kann. Fremde Küstenabschnitte wollen sehr genau erkundet und bewatet sein, bis man die richtigen Rinnen gefunden hat. Und dann muss auch dort erst mal ein Fisch stehen…

In diesem Jahr hatte ich erst 3 Mefos am Band, wovon mir eine auch noch kurz vor dem Kescher wieder ausgestiegen ist.  2014 war damit bisher für mich alles andere als erfolgreich.

Dorsch ohne Ende!

Wo auch immer ich es in diesem Jahr versucht habe, fing ich Dorsche ohne Ende, aber leider keine Mefo. Es ist geradezu wie verhext, kaum ist der Blinker im Wasser rupft es an der Schnur und wieder hängt ein Dorsch wie ein nasser Sack an der Leine, gestern fing ich mit dem ersten Wurf sogar eine Dorsch-Doublette. Ein 50iger auf Blinker und ein 43iger auf  Springerfliege (Polar Magnus) was soll man dazu noch sagen?

Im Verlauf des Nachmittag und Abend fing ich an dieser Stelle noch weitere 8 Dorsche, alles schöne Exemplare, aber es war nun einmal nicht mein Zielfisch. Verbissen habe ich es trotzdem weiter versucht, mal 200m unterhalb, mal bis zu 200m oberhalb von meinem besuchten Strandabschnitt bei Schwedeneck, immer Dorsch.  Dies ging dann von 18.00 bis 21.30 Uhr, dann war es sowieso  fast dunkel. 10 Dorsche an einem Tag beim Watangeln sind zwar auch ganz nett, aber jetzt könnte sich wirklich mal wieder so langsam eine “Silberne” für meinen Köder interessieren.

Derzeit steht es also bei mir in 2014 mit 3 Platten, einem Köhler und 33 Dorschen …zu zwei Mefos, dies ist nun wirklich nicht dass was ich mir vorgenommen hatte.

Ich habe nun wirklich an jedem Angeltag fast mein gesamtes Blinker- u. Fliegensortiment durchgeackert, auch habe ich rund um Eckernförde beinahe alle mir gut bekannten Fangstellen mehrmals systematisch abgefischt, daher bin ich derzeit echt etwas ratlos.

Und ja, Angeln auf Meerforelle ist Kopfsache!

Es ist wirklich so. Wenn man schon beim Wurf denkt: “Hoffentlich endlich eine Meerforelle und nicht wieder ein Dorsch!” …ist es garantiert ein Dorsch der auch als Nächster beisst. Ich frage mich so langsam, ob nur ich dieses Jahr dies so erlebe? Andere Angler mit denen ich dazu gesprochen habe, bestätigten mir für 2014 ein sehr schwieriges Jahr. Dies kann aber auch daran liegen, dass ich ja selbst gesehen habe dass sie auch nichts fingen, wenn ich mit am Wasser war. Andererseits liest man im Internet von so vielen tollen Fangmeldungen auf Mefo, das man glauben könnte man selbst hätte das Angeln verlernt.

Wie sieht es dieses Jahr bei Euch aus, hattet ihr bisher mehr Glück an der Küste im Raum Schleswig, Eckernförde, Kiel? Oder muss ich tatsächlich bis Fehmarn oder Rügen fahren um mal wieder eine Mefo zu fangen, obwohl ich kilometerlange Ostsee-Küsten direkt vor der Haustüre habe?

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Zielfisch Meerforelle, ein tiefer Blick in meine Köderbox

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Blech, Wobbler oder Fliege? – manchmal scheiden sich die Geister schon bei der Köderwahl

Meine Meerforellen Köderbox

Meine Meerforellen Köderbox

Um das Thema Köder machen manche Angler gern ein riesen Geheimnis, insbesondere die Freunde der Meerforelle reden nicht unbedingt sehr viel darüber wie und womit man seine persönlichen Erfolge in der Brandung erzielt hat. Im Grunde ist dies auch völlig unnötig, denn nicht selten können Köder-Modelle die an einer beliebigen Fangstelle bei einer Witterung von “X” sehr erfolgreich waren, an einem anderen Küstenabschnitt, bei gleichem oder zusätzlich noch geänderten Witterungsbedingungen oder gar zu einer anderen Tages- oder Jahreszeit, völlig unwirksam sein.
Jeder Angler, egal ob er seinen Zielfisch in der Meerforelle oder anderen Fischarten gefunden hat, wird über die Praxis seine ganz eigenen Erfahrungen sammeln. Meiner Ansicht nach gibt es keine wirklich dominant fängigen Ködermodelle, jedenfalls nicht im Bereich des Watangelns. Alle Köder fangen gut, wenn der Fisch in der Rinne oder über der Sandbank gefunden wurde. Ich verwende mit Vorliebe den Snaps in verschiednen Situationen, im mittleren Wurfbereich hingegen verschiedene Hansen-Blinker-Varianten auf Meerforelle.

vorn an der Spitze der Steinpackung

vorn an der Spitze einer Steinpackung

Jeder Meerforellen – Angler wird früher oder später Vorteile und Nachteile unter den verschiedenen Modellen für sich persönlich entdecken, dies hängt ganz von den individuellen Erwartungen und Eindrücken des Anglers ab. Und eines ist sowieso klar: Ich gehe fast immer mit dem Köder neu ins Wasser, mit dem ich zuletzt erfolgreich war, sowieso!

In nachfolgendem Artikel beschreibe ich meine ganz persönlichen Vorlieben im Bezug zu Meerforellen- Ködern, und woraus ich meine persönlichen Ansichten dazu ableite. Sicher wird es Angler geben die voller Überzeugung eine gegeteilige Ansicht zu einzelnen Themen vertreten, von mir aus. Ich kenne auch Jemanden der ist felsenfest überzeugt davon, dass man mit einem kleinen Rollendurchmesser genauso weit werfen kann, wie mit einem deutlich Größeren, bitteschön!

Kein Köder fängt bei allen Lichtverhältnissen oder Jahreszeiten

O.K., klar, ausser dem Wattwurm beim Brandungsangeln natürlich…
Überhaupt spielt das Thema der Köderwahl bei vielen Watanglern eine ungeheuer große Rolle, dabei lässt sich diese Thematik auch durchaus ohne viel “Brumborium” abhandeln. Und trotzdem habe ich schon wiederholt Köderboxen gesehen, die über 50 unterschiedliche Köder-Modelle beinhalteten. Insbesondere beim Meerforellen angeln bietet dieses Thema immer wieder sehr viel Gesprächsstoff unter Watanglern, weil es dazu eben kein wirkliches Patentrezept, dass an jedem Angeltag fängig wäre gibt. Um die Sache ein wenig abzukürzen, liste ich dazu nur einmal kurz die Parameter auf, die sämtlich die Köderwahl beeinflussen oder sogar relativ strikt den möglichen Erfolg auf Meerforelle bestimmen.

Witterung:

  • Wind, viel oder wenig
  • Licht, wenig oder viel

Wassertrübung:

  • trüb
  • klar
  • leichte Trübung

…und deren Mischverhältnisse wie etwa: Trübes wasser aber viel Licht oder wenig Licht, aber klares Wasser.

Beschaffenheit des Küstenabschnittes:

  • wie groß ist die Entfernung zu tieferem Wasser?
  • komme ich mit meiner Wathose + maximale Wurfweite nahe genug an den vermuteten Standort des Fisches?
  • wie ist der Grund beschaffen, kann ich grundnah fischen ohne ständig Hänger oder gar Köderverluste zu haben?

 

Meerforellen Köderbox

Meine Meerforellen Köderbox, weniger ist mehr!

Allein aus den oben genannten Parametern ergeben sich bereits sehr viele wichtige Anhaltspunkte zur richtigen Köderwahl, passend zur Fangstelle des jeweiligen Morgens, Mittags, Tages, Abend oder gar in der Nacht.

Hinzu müssen noch die unterschiedlichen Jahreszeiten in Betracht gezogen werden, dies leitet sich schon aus dem sehr unterschiedlichen, natürlichen Nahrungsangebot ab, dass der Meerforelle zu verschiedenen Jahreszeiten an der Küste zur Verfügung steht. Selbstredend macht es eigentlich wenig Sinn mit einem Streamer als Borstenwurm-Imitation im Herbst zu angeln, wenn die Schlupfzeit und das Ausschwärmen dieses hervorragenden Meerforellen-Köder im April liegt. Und trotzdem – um auch dies ganz klar zu sagen, beisst eine hungrige Meerforelle auch im Herbst darauf, wenn ihr Dieser genau vor der Nase mit einem verführerischen Köderspiel im Wasser präsentiert wird.

Windverhältnisse, Leopardengrund, Sandbänke…

Eckernförder Bucht, 3.00 Uhr morgens

Eckernförder Bucht, 3.00 Uhr morgens

Auch zu diesem Thema habe ich schon unendlich viele, sehr unterschiedliche Statements von anderen Anglern gehört, stimmt im Grund auch sehr oft, aber auch dabei bestätigen unendlich viele Außnahmen die Regel.
In der Regel suchen Meerforellen die Küstennähe auf um dort nach geeigneter Nahrung zu jagen. Der oft beschriebene Leopardengrund wo sich Blasentang, Seegras, Sandbänke und steiniger Grund abwechseln  ist im Grunde entlang der gesamten Ostseeküste zu finden, seltener sind alleinige Steinfelder ohne Sandabschnitte oder umgekehrt anzutreffen.

Auflandiger Wind, Luftdruck und andere Märchen…

Bekanntlich bringt ein auflandiger Wind auch mehr Welle mit sich und nach Meinung vieler Angler ist in solch einer etwas schwereren Brandung auch mehr Nahrungsaufkommen für die Meerforelle zu finden, was die Fische mehr und weiter in Ufernähe locken soll.

Ich teile diese These allerdings überhaupt nicht. Dies mag auf den noch jungen Dorsch oder Köhler zutreffen, der bekanntlich seinen Lebensraum eher in den tieferen Bereichen der See hat als in unmittelbarer Küstennähe.  Nach meinen eigenen, jahrelangen Beobachtungen beissen Merforellen in Küstennähe, wenn ein entsprechend verlockendes Nahrungsangebot vor Ort ist, und nur deswegen. Die Brandung spielt da meiner Ansicht nach kaum eine Rolle. Auf sinkende oder fallende Luftdrücke gehe ich hier gar nicht mehr ein, auf Mondphasen schon gar nicht.

Ich habe Meerforellen bei fast einem Meter Wellengang gefangen, egal ob der Wind auflandig oder ablandig war, genau so gut aber auch bei Ententeich fast ohne einen Windhauch, zudem auch bei allen Tageszeiten und sämtlichen nur erdenklichen Witterungsverhältnissen und auch Jahreszeiten, nur soviel dazu.

Ich habe auch schon Meerforellen an Stellen am Band gehabt, wo man diese sicher am aller wenigsten vermutet hätte. Z.B. auf einer Hafenmole aber nicht in Richtung der See, sondern mitten im Hafenbecken zwischen dort liegenden Seegelbooten und mitten im Sommer bei fast 30 Grad im Schatten. Insofern nutzt es wenig sich bei möglichen Fangplätzen an nur wenigen Parametern orientieren zu wollen.

Richtig ist und bleibt lediglich, dass die besten Aussichten auf den Fang einer Meerforelle dort bestehen, wo die Meerforelle ihre natürliche Nahrung findet, dies ist in den Regel morgens und abends in direkter Küstennähe. Tagsüber vagabundieren die Meerforellen überall herum, in den Wintermonaten halten sich diese grundsätzlich dort auf, wo das Wasser etwas wärmer ist, also in tieferen Bereichen der See.

Zurück zu den Ködern, weniger ist oft mehr!

Der obere Teil zum Thema Witterung, Licht, Wassertrübung und Beschaffenheit des zu beangelnden Küstenabschnittes ist überraschend lang geworden, aber ich möchte diese Themen nicht zu kurz kommen lassen, da diese nun einmal letztlich mitentscheidend bei der Köderwahl sind.

Hansen Flash und Hansen Silver Arrow

Hansen Flash und Hansen Silver Arrow in Sandaal-Form

Eben weil man tatsächlich nie so genau weiß, wo sich die Meerforellen gerade aufhalten könnten, muss der Angler den Fisch an seinem Küstenbereich suchen und finden, genau so wie dies bei allen Arten des Beangelns anderer Fischarten auch in Binnengewässern ebenso der Fall ist. Daher gehe ich an dieser Stelle auch nicht weiter darauf ein, warum es an manchen Tagen mit einer Fliege in der ersten Rinne sofort erfolgreich sein kann und an anderen Tagen auf einer Sandbank und hundert Meter davor in ordentlich tieferem Wasser, leider nicht funktioniert hat, oder auch gern umgedreht.

Köder nach erforderlicher Wurfweite, Lichtverhältnissen, natürlichem Nahrungsangebot und Wassertrübung wählen

Wie schon in der oberen Zwischenüberschrift benannt und noch weiter oben im Text erwähnt, ist die Köderwahl von einer Menge von Parametern abhängig. Daher teile ich meine Köder nur grob nach Lichtverhältnissen – sprich Farbe – und der beabsichtigten Wurfweite ein.

Hohe Wurfweiten, Gladsax Snaps und Falkfish Spöket

Jpeg

Snaps für große Wurfweiten

Große Wurfweiten lassen sich nur mit entsprechend schweren Ködern realisieren, da lässt schon die Physik dem Watangler keine andere Wahl. Dabei spielt es keine Rolle ob ich einen schweren Blinker oder Wobbler einsetze, oder eine Fliege mittels eines Spirolino weit in die See werfen möchte um selbst mit einem derart leichten Köder ordentlich Strecke machen zu können. Meine Wahl für große Wurfweiten ist der Gladsax Snaps (30 Gramm) oder der Falkfish Spöket mit 28 Gramm. Schwerere Köder verwende ich an der Küste nicht, da diese in flacherem Wasser viel zu schnell absinken und sehr schnell Hänger produzieren können.

Die Farben, wie bei allen anderen Ködersorten auch, sollte man von hell nach Dunkel an die Tageszeit und die angetroffene Wassertrübung anpassen. Sowohl der Snaps als auch der Spöket lassen sich angenehm leicht im Mittelwasser führen, da diese beiden Köder durch ihre Form ein relativ langsames Absinkverhalten haben, trotz des relativ hohen Gewichtes.

Savage Gear Herring 23 Gramm

Savage Gear Herring 23 Gramm

Das Gleiche trifft auf meinen Lieblingsköder zu, den Savage Gear Herring (gleich nebenan im Bild) mit 23 Gramm, der spielend die gleichen Weiten wie ein 30 Gramm Snaps erreicht.Diesen gibt es auch in einer Variante von 16 Gramm, der ebenso hervorragende Weiten, ähnlich eines 20 Gramm Snaps erreicht.

Darum fische ich ihn auch so gern, weil er sich trotz der großen Wurfweiten so angenehm leicht und relativ langsam im Mittelwasser führen lässt, mit bis zu 3 Sekunden Spinnstop bevor er wieder Bodenkontakt bekommt. Ich habe in der relativ langen Absinkphase schon sehr viele Bisse auf diese Köder gehabt. Bei viel Wind gegen den Köder fliegen die Snaps jedoch eindeutig besser.

Zum Thema Meerforellen angeln, insbesondere zu den hier näher beschriebenen Köder-Varianten, ist unter dem zuvor eingefügten Link eine weitere, sehr informative Seite zum heutigen Thema zu finden.

Mittlere Entfernungen, Hansen Pilgrim, Hansen Flight, Hansen Silver Arrow

Pilgrim und Hansen Flight

Pilgrim und Hansen Flight

Mittlere Entfernungen sind optimal beim Spinnangeln an der Küste, dort lassen sich schwere Köder schnell, etwas Leichtere normal und leichte Köder mit viel Firlefanz und längeren Spinnstops sehr gut kontrolliert durch die Köderführung anbieten, ohne übermässig viele Hänger zu produzieren. Unglaublich weit fliegen dabei die Hansen Silver Arrow, diese erreichen die gleichen Weiten mit nur 16 Gramm wie ein 25 Gramm Snaps. Ich persönlich fische diese leichten Köder aber eher selten, da mir etwas mehr Gewicht an der Schnur einfach angenehmer ist, hinsichtlich einer möglichst frühen Bißerkennung.

Kurze Entfernungen, Fliege oder leichte Modelle um 12 Gramm

Streamer und Fliegen

Streamer und Fliegen

Auf kurze Entfernungen fische ich gern Streamer oder Fliegen mit nicht sonderlich schweren Spirolino. Überhaupt ackere ich immer fächerförmig den Strandabschnitt ab, bevor ich weiter ins Wasser wate und es dort in größeren Tiefen versuche, manchmal beissen die Meerforellen fast vor den Füßen, insbesondere nachts, am sehr frühen Morgen, oder späten Abend.

Ansonsten habe ich auch für diesen Nahbereich einige Hansen Flash in leichten Gewichtsklassen und meine speziell zurecht gefummelten Spinner-Blinker- Kombinationen, die auch so um die 10 Gramm wiegen. Diese Kombi hat sich bei mir auf Meerforelle als sehr fängig erwiesen. Der Propeller und zusätzlich das Spinnerblatt mit kleinem Blinker hintendran, erzeugen einen hohen optischen Reiz, der schon öfter gut funktioniert hat.

Farbwahl – dabei gilt rundsätzlich bei allen Gewichtsklassen der Köder:

  • wenig Licht dunkle Köder und umgedreht wählen
  • trübes Wasser grelle Farbe, klares Wasser naturfarbige Köder wählen

Fliegen, Polar Magnus oder Krabben-Imitation:

Leichte Blinker und Spinner-Kombinationen um 10 Gramm

Leichte Blinker und Spinner-Kombinationen um 10 Gramm

Wenn es mit Blech oder Wobbler nicht so recht klappen will, ist die Fliege grundsätzlich immer einen Versuch wert. Je nach Bauchgefühl fische ich gern auch mit Springerfliege über dem Blinker, wobei ich den Seitenarm auf dem Vorfach gleitend anknote damit sich der darauf gefangene Fisch beim Drill nicht zu sehr am darunter laufenden Blinker verletzt. Gleitet der Seitenarm beim Drill hinunter bis zum Blinker, hängt der Fisch unter dem Blinker an der Fliege.

Ködergröße:

Es gibt Bereiche an der Ostseeküste wo das natürliche Nahrungsangebot deutlich überwiegend aus Kleintieren wie Krabben, Tangläufern, Würmern etc. besteht, dort wird man mit Blech oder Wobbler auf Meerforelle nur wenig Erfolg haben. Dies lässt sich mit der Montage einer Springerfliege recht einfach testen. Erhalte ich Bisse auf die Fliege, aber nicht auf das Blech, so fische ich mit der Fliege am Spirolino weiter, da die Montage mit Springerfliege und Blech ca. ein 1/4 der möglichen Wurfweite schluckt. Oder hänge einen recht kleinem Blinker oder Spinner (ca. 4cm lang) hinter den Spirolino, auch dies kann durchaus sehr erfolgreich sein.

Haken:

Noch ein Wort zu den Haken: Drillinge sind völlig unnötig. Ich verwende seit Jahren Owner-Einzelhaken an allen meiner Blinker und Wobbler und habe nicht merklich mehr Aussteiger als in früheren Jahren mit Drilling. Zudem lassen sich untermassige Fische wesentlich schonender abhaken und werden im Schlund nicht so sehr verletzt wie dies manchmal bei der Verwendung eines Drilling leider der Fall ist. Beim Drill einfach die Schnur möglichst straff halten und gut ist!

Fazit:

Ich hoffe ich konnte dem einen oder anderen Angelkollegen etwas die Scheu vor ablandigen Winden, wenig Welle, trübem Wetter oder strahlendem Sonnenschein zur Mittagszeit nehmen. Meerforellen beissen fast immer, wenn der Köder des Anglers den Fisch gefunden hat. Die Meerforelle ist keineswegs der Fisch der 1000 Würfe, sondern einfach im Vergleich zu anderen Meeresfischen relativ selten. Ich fange jedenfalls jedes Jahr mehr als 25 Dorsche bevor mir eine Silberne ans Band geht, dies ist einfach so und ich habe mich damit abgefunden.

Auch muss die Köderbox nicht wirklich riesig werden, viele unterschiedliche Köder bringen auch nicht mehr Fisch und kosten nur unnötig viel Geld. Ich beschränke mich seit Jahren auf etwa 20 Modelle, wie oben gezeigt. Fliegen nutze ich nur die drei gezeigten Muster und habe mit diesen schon in allen Situationen gefangen.

Manchmal ist weniger einfach mehr. Lieber gründlich das Wasser nach Wasservögeln, Futterfisch-Schwärmen und anderen Merkmalen beobachten, die die Anwesenheit von Meerforellen vermuten lassen und ordentlich Strecke mit dem Köder im Wasser machen, Petri!

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Meerforellen im Herbst 2014, schöner Erfolg auf der Nordseite der Eckernförder Bucht

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Große Köder große Fische…heute stimmte dies!

66cm Überspringer in der Eckernförder Bucht

66cm Überspringer in der Eckernförder Bucht

Diesen Herbst ging bei mir noch nicht viel auf Meerforelle: Eine 52iger konnte ich bis Dato entnehmen, drei kleinere schwimmen wieder. Dazu habe ich insgesamt 5 komplette Angeltage an der Küste verbraten, wobei ich seit Mitte September bereits wieder unterwegs nach Meerforelle bin. Auch ein Versuch vom Dunkeln in den frühen Morgen hinein, brachte nicht den gewünschten Erfolg.

Bei den derzeit untypisch hohen Wassertemperaturen von durchweg 14-16 Grad im Spülsaum verschiedener Spots rund um in der Eckernförder Bucht, wundert mich dies aber auch nicht sonderlich. Ich kontrolliere die Wassertemperatur wöchentlich an den von mir favorisierten Spots. Die Fische stehen immer noch sehr tief draussen im tiefen Wasser und suchen die für einen Watangler in Wurfweite befindlichen Abschnitte nur relativ kurz am Tage auf, um Nahrung aufzunehmen.

Hinzu kommt, dasss wir in letzter Zeit sehr oft stürmische Abschnitte hatten, die das Angeln mit der Wathose fast unmöglich machten, es ist nicht einfach in den danach folgenden, etwas beruhigteren Zeitabschnitten den Fisch zu finden, so auch heute. Auf der Südseite der Eckernförder Bucht, etwas oberhalb von Kiekut, habe ich es die letzten zwei Wochen 3x versucht und dabei die oben bereits erwähnte 52iger fangen können, aber es war wie gesagt, eher ein mühseliges Angeln dort.

Heute Erfolg auf der Nordseite der Bucht

Aus den zuvor genannten Gründen habe ich es heute mal wieder auf der Nordseite der Bucht, oberhalb von Damp versucht. Es war wieder die gleiche Situation wie seit Wochen – der starke Sturm der letzten Tage lag zurück, der Wind kam aus Nord-West, es herrschte also ein mittelstarker, ablandiger Wind vor. Die Wassertemperatur im Spülsaum betrug immer noch über 14 Grad, immer noch viel zu warm für diese Jahreszeit.

Ich war ab ca. 10.30 Uhr am Wasser. Wie erwartet tat sich über Stunden hinweg im Nah- und Mittelbereich der Uferregion nichts, daran änderte sich auch nichts durch einige Positionswechsel um mehrere Hundert Meter in Richtung Norden oder Süden meines Standortes.

Dann habe ich meine Köder für große Distanzen zum Einsatz gebracht und meinen Standort auf maximaler Wurfweite nochmals intensiv abgefischt. 12.30 Uhr hatte ich dann endlich den ersten Biss weit Draussen, ein 42iger Grönländer hatte meinen 30g Snaps genommen, dieser Fisch schwimmt wieder. Danach hatte ich noch einige Zupfer, zuletzt auf einen 27g Snurrebassen.

Lynx, neue Oberflächen- Wobbler von Ron Thompson

Lynx, Meerforellen Wobbler für die Oberfläche

Lynx, Meerforellen Wobbler für die Oberfläche

Vor ein paar Wochen habe ich die Lynx Wobbler von Ron Thompson probehalber erstmals bestellt, dies sind relativ langsam sinkende Oberflächenwobbler, von beachtlicher Größe und einer ungewöhnlich ausladenden Aktion. Fliegen können die auch ganz gut, wie ich feststellte.  Zudem kamen sämtliche Bisse fast unmittelbar nach dem Auswerfen, also vermutete ich die Fische im Mittelwasser und nicht in Grundnähe, daher meine Wahl dieses Wobblers.

Manchmal gehen Vermutungen und die Überlegungen dazu in genau die richtige Richtung

Nach ca. 5-6 Würfen hatte ich einen kräftigen Biss, genau nach einer kurzen Absinkphase und Neustart des Köders. Ich merkte schon kurz nach dem Anschlag, dass Gewicht am anderen Ende der Leine war, starkes Kopfschütteln und unmittelbar danach eine zielstrebige Flucht zur Seite ließen keine Zweifel daran aufkommen, dass eine größere Meerforelle den Köder genommen hatte.

Harter schneller Drill

Die Rollenbremse und die relativ weiche Spitzenaktion der Rute federten diese erste Flucht sehr gut ab und ich konnte umgreifen um die Bremse etwas härter einzustellen, der Fisch nahm trotzdem etwa 20 Meter Schnur, diesmal bremste ich mit dem Zeigefinger weiter ab und begann mit dem Drill.

Ich drille Meerforellen immer sehr zügig und versuche dem Fisch keinen unnötigen Spielraum zu lassen, starke Schnüre und kräftige Vorfächer geben mir das nötige Vertrauen dazu. Die Sache dauerte keine 5 Minuten, dann konnte ich den Fisch nachdem er ein letztes Mal versucht hatte durch einen Sprung – ca. 5-6 Meter vor der Rutenspitze zu entkommen, mit dem Kescher unterfangen und zurück an Land waten, das Gewicht im Kescher war beachtlich.

Neben dem Hochgefühl nach dem Biss und der Anspannung während des Drills, ist es für mich immer noch der schönste Augenblick, den erfolgreichen Fang in aller Ruhe am Ufer im Kescher zu betrachten. Ein wohlgenährter Überspringer von 66 cm (und abends in der Küche gemessenen 4,2 Kilo), 120m vor dem Spülsam an der langen Leine in einer tieferen Rinne nach einer Sandbank gefangen.

Es muss nicht immer Dänemark sein…

Nun habe ich in diesem für mich bisher ausgesprochen schwierigen Herbst 2014 durch Geduld und der für diesen Tage richtigen Spotwahl, doch noch eine guten Anfang mit einer weiteren, ordentlichen Meerforelle entlocken können. Man muss  nicht nach Dänemark oder womöglich noch weiter nördlich reisen, auch unsere heimischen Küsten haben schöne Fische am Start, wenngleich es an unserer Ostseeküste in dieser Jahreszeit doch deutlich mühseliger ist die Meerforelle zu finden. Aber genau darin besteht für mich der Reiz.

Eher ungewöhnlich für mich habe ich schon ca. 15.30 Uhr nach einer Zufriedenheits-Zigarette entspannt eingepackt, der heutige Tag hätte nicht mehr besser enden können. ;-)

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TEASI one zur genauen Orientierung an der Küste

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Endlich ein wirklich gut geeignetes, mobiles Navigationsgerät für den engagierten Watangler

Das Teasi one als mobile Navigation für Watangler. Position, Klein Waabs, Eckernförder Bucht.

Das Teasi one als mobile Navigation für Watangler. Position: Klein Waabs, Eckernförder Bucht.

Moderne Kommunikationstechniken und die dazu gehörenden Geräte halten immer mehr Einzug in viele Sportarten, dies ist im Angelsport nicht anders. Wer vom Boot aus angelt kennt längst die Vorzüge eines modernen Echolot, aber auch andere Hilfsmittel wie Navigation etc. lassen sich breiter nutzen, auch für den Küstenangler. In der Regel gibt es kaum noch einen Angler der kein Smartphone am Wasser mit dabei hat, und dies nicht unbedingt nur dazu, um seinen aktuellen Fang gleich in Facebook zu posten, es gibt auch sehr viel interessantere und sinnvollere Anwendungsgebiete.

Zuletzt traf ich noch einen Angler, der vor dem Spülsaum knieend sein Smartphone dazu nutzte sich damit ein Knotenvideo auf YouTube anzusehen und die einzelnen Schritte nach dieser Videoanleitung an seiner Ausrüstung vor Ort vollzog. Nun könnte man meinen dass viele Angler-Generationen vorher sehr gut ohne (portable) Videoanleitung mit solch einer eher leichten Aufgabe zurecht kamen, aber was solls, jeder richtet sich die Dinge so ein wie es ihm am besten passt.

Navigation in Küstenregionen

Für einen Meeresangler beschränken sich die Vorzüge einer ordentlichen Navigation nicht nur auf die Anreise zu einem bestimmten Küstenabschnitt über Zufahrtstraßen und hört dann auf wenn man das Auto verlassen hat. Im Gegenteil, oft beginnt dann erst die richtige Suche nach dem besten (kürzesten) Weg ans Wasser oder dem nächstgelegenen Parkplatz dort hin. Ortskundige haben diese Probleme nicht, aber insbesondere Meeresangler suchen sehr oft ihnen noch völlig unbekannte Küstenabschnitte auf, bei dessen erstmaliger Erkundung ein portables Navi ausgezeichnet gute Dienste leisten kann. Angler wollen möglichst ohne Umwege ans Wasser und den Köder auswerfen, und nicht ellenlang nach dem besten Weg dort hin suchen.

Teasi one, Wege finden wo scheinbar keine mehr sind

Teasi one, Wege finden wo scheinbar keine mehr sind

Wer dies einmal ausprobiert hat wird feststellen, dass insbesondere Google-Maps in Bereichen wo keine Wohnhäuser stehen sehr schlecht aufgestellt ist. Rad und Wanderwege sind darin kaum erfasst, schon gar nicht im Bereich von Küstenabschnitten, dort findet man das Wasser blau, die Küste in gelblich-grünen Farbtönen angezeigt, aber eben keine Wanderwege, dafür reicht in vielen Bereichen die Auflösung von Google-Maps einfach nicht aus und ist daher schlichtweg als Navigationshilfe nur bedingt brauchbar.

Wo Google-Maps aufhört, fängt das Wandernavi TEASI one erst an zu arbeiten

Wenn man sich nur etwas intensiver mit dieser Thematik beschäftigt hat, stößt man dabei unweigerlich auf die Spezialgeräte für Radfahrer und Wanderer. Diese sind nicht nur sehr handlich, sondern einfach in der Bedienung und verfügen für den Einsatz an der Küste über unglaublich gutes Kartenmaterial, dass noch dazu über den Computer von der Webseite des Herstellers beliebig für ganz Europa kostenlos erweitert werden kann.

Der Startbildschirm des Teasi one

Der Startbildschirm des Teasi one

Ich habe mir als norddeutscher Küstenangler die Karten für Deutschland und Dänemark installiert, das TEASI one ist also geradezu ideal als Navigationshilfe für Angler an unseren umliegenden Küsten. Doch neben der ausgesprochen guten und detailreichen Navigation in unbewohnten Bereichen ohne Straßennetz, bietet insbesondere das TEASI Wandernavi noch einige, weitere Vorteile gegenüber Navigationsgeräten die eigentlich für den Automobilbereich konzipiert und vertrieben werden.

Koordinaten, wie finde ich zurück?

Neben dem Weg zu einem unbekannten Ziel, kann das TEASI one natürlich auch den umgekehrten Dienst leisten. Dazu kann man das einmal erreichte Ziel für eine spätere Rückkehr dort hin in den Favoriten als Zielort speichern. Für einen Watangler ist besonders interessant, dass das gespeicherte Ziel durchaus auch von einer Sandbank im Wasser aus gespeichert werden kann, so findet man auch nach Jahren noch auf Anhieb seine (damals hoffentlich) erfolgreiche Rinne am Spot wieder. Das Gerät zeigt dann genau den vormaligen Standort des Anglers als Ziel an, bis in die allerletzte Stelle des Koordinatensystems.

Das Gerät kann also Ziele als Favoriten speichern, Kartenpunkte fixieren, die Koordinaten und Geschwindigkeiten, sowie Höhen anzeigen und Trips Zuhause planen lassen und speichern. Zudem zeigt es POI an, wenngleich diese Funktion für Angler wohl eher uninteressant sein dürfte.

Technische Daten

Ich möchte hier gar nicht weiter auf zu viele Details der Technik eingehen, ich kann aber sagen, dass die Anzeige mit etwa der gleichen Geschwindigkeit reagiert, wie mein Dual-Core Smartphone, insofern kann ausgesprochen flüssig damit gearbeitet werden. Der Touchscreen (8,8cm) ist so wie das gesamte Gerät gegen Spritzwasser geschützt und verfügt über einen USB-Anschluss für den Computer oder zum Laden – und einen Steckplatz für eine Micro SD-Card bis zu 32GB. Der Akku hält unglaublich lange. Ich habe das Gerät vor ca. 4 Wochen im Auto (siehe Bild) aufgeladen, zwischendurch in großen Abständen ungefähr 3 Stunden in Gebrauch gehabt und seither lag das Gerät ungenutzt im Handschuhfach meines PKW. Derzeit ist der Akku immer noch fast zu 60% voll! Von dieser enormen Akku-Power können sich selbst hochpreisige Smartphones eine mächtig dicke Scheibe abschneiden.

Auch die Anwendung im Auto ist bedingt möglich

Das Teasi one im Auto

Das Teasi one im Auto

Natürlich funktioniert die Navigation auch im Auto und macht dann mit einem Piep auf eine anstehende Richtungsänderung aufmerksam, der Positionszeiger zeigt gut sichbar an wohin diese vollzogen werden soll. Im Auto ist das TEASI one jedoch lediglich eine Notlösung, dies können PKW- Navi natürlich besser, aber dies ist ja auch nicht der gewollte Einsatzzweck, aber mit kleinen Einschränkungen durchaus möglich. Der Kartenausschnitt ist zoombar, wer sich jetzt noch an der Küste oder sonst wo verirrt oder unnötige Umwege zum gesuchten Küstenabschnitt läuft ist wirklich selbst schuld!

Mein Fazit:

Watangler sind auch oft ausgesprochene Wanderangler und fischen sich über manchen Kilometer hin entlang der Küste. Wer dies ab und zu einmal macht weiß aus eigener Erfahrung, dass man dabei immer den Rückweg (bzw. dessen Länge) zum Auto im Auge behalten sollte, ganz besonders mit hoffentlich viel Fisch. Ich habe dies nach einem erfolgreichen Tag mit bis zu 10 stattlichen Dorschen oder mehreren Meerforellen im Gepäck schon so manches Mal völlig unterschätzt – auch mit Hinblick darauf, dass man konditionell nach einem ganzen Tag intensiven Fischens mit zigmal Ein- und Auswaten ins Wasser schon ganz schön angeschlagen sein kann. Da kann jeder Meter zu viel auf dem Rückweg zum Parkplatz schon recht mühselig werden…

Bezugsadresse online: http://www.teasi.eu/ der Preis des Gerätes liegt je nach Händler – z.B. bei Amazon bei rund 150.- Euro

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Rutentest Meerforellenruten, preiswert gegen Mittelklasse und Oberklasse

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Im Praxistest: Lars Hansen Seatrout, Daiwa Seahunter x Seatrout, Northtackle Custom Rod Mefospin

 

Meerforellen Ruten

Die Testkandidaten

Bevor ich zum eigentlichen Test & Rutenvergleich von Meerforellenruten komme, möchte ich noch ein wenig weiter zu den vielen Produkten am Markt, aber auch zu den Vorstellungen mancher Angler dazu ausholen: Es ist wirklich mehr als erstaunlich, was Hersteller von Angelzubehör, aber auch mancher Angelkollege an der Küste für eine Vorstellung zu einer optimal auf das Fischen auf Meerforelle geeigneten Rute haben?

Erstaunlich deswegen, weil die dazu getroffene Auswahl des Blank eine beachtlich große Bandbreite hat. Auf die „Flachmänner“ unter den Meerforellenruten am Markt möchte ich erst gar nicht eingehen, dazu fehlt mir schlichtweg die Zeit und auch die Lust.

Nach meinen eigenen Beobachtungen Fischen etwa 25% der von mir an der Küste beobachteten Angelkollegen eine eigentlich zu weiche Rute. Noch deutlich größer aber ist der Anteil der Angler, die eine eigentlich zu harte Rute fischen, dieser liegt bei um die 60%. Dies hört man in der Nähe eines anderen Anglers stehend, schon am Wurfgeräusch. Der typische, aggresiv-helle Zischlaut den viele Ruten selbst bei noch mässiger Beschleunigung beim Auswurf produzieren signalisiert eine eindeutig zu steife Rute.

Auch gibt es Trends denen manche Angler folgen, Schickimicki am Wasser nenne ich dies, wenn ein paar Gramm Gewicht bei der Auswahl von Rute oder Rolle ein gültiger Maßstab sein sollen, der dann auch nicht selten noch einmal ein paar Hundert Euro eures Budget völlig unsinnig verschlingt.

Nicht Fisch und nicht Fleisch

RutenaktionEs ist auch verwunderlich das einige Küstenangler, obwohl diese durchaus oft an die Küste kommen, Rutenkompromisse eingehen. Dies liegt in der Regel dran, dass der Anteil des Küstenangelns bei diesen Angelkollegen geringer ist, als der, den man offenbar an Flüssen und Auen verbringt. Mit eben diesem Hintergrund wird dann allgemeines Raubfisch-Tackle auf Meerforelle eingesetzt, dass eigentlich für das Gummifischen auf Zander & Co. gedacht ist. Dies halte ich für einen völlig falschen Ansatz, wenn man die nächsten Jahre gut ausgerüstet, durchaus also des öfteren, unterwegs auf Meerforelle an der Küste sein will. Angesichts moderater Preise bei Zielfischruten halte ich von solchen Kompromissen nichts. Wenn ich auf Zander oder Hecht unterwegs bin, nehme ich ja auch eine Rute, die genau dazu passt und die dazu gewünschten Eigenschaften besitzt.

Warum sollte also beim Angeln auf Meerforelle eine Rute gewählt werden, die nur bedingt dazu geeignet ist, bedingt deswegen, weil sie gar nicht dazu gedacht und konzipiert wurde. Worauf es bei der Auswahl einer Meerforellen Rute (aus meiner Sicht) ankommt, beschreibt der folgende Artikel…

Anforderungen an eine Meerforellen Rute

Northtackle Mefospin

Die Northtackle Mefospin im Einsatz

Eine Meerforellen Rute muss vor allen eines können: Kraftvoll genug sein um auch schwere Köder (beim Meeforellenangeln sind dies Ködergewichte v. ca. 15 bis 35g) so weit wie möglich werfen zu können, aber auch sensibel genug sein, um die Kopfschläge, Sprünge und Fluchten auch größerer Fische bis zu 10 Kg noch sanft genug abfedern zu können.

Dies klingt zunächst wie eine relativ leichte Aufgabe und trifft auch auf viele andere Arten des Angelns auf Raubfisch zu, auch sind sich alle Hersteller dazu einig, dass der optimale Blank dazu eine semiparabolische Aktion haben sollte. Nur ist dies ein relativ dehnbarer Begriff.

Die Bauart

Meerforellen Ruten sind in der Regel zw. 3,00-3,20m lang, haben einen ca. 60cm langen Griff und der Blank hat eine semiparabolische Aktion, wobei die Spitze noch relativ sensibel sein sollte. Aufgrund der benötigten Hebelwirkung beim Wurf haben sich die auf den ersten Blick im Vergleich zu anderen Zielfischruten, ungewöhnlich langen Griffe bewährt und bilden heute den Standard. Soviel zur Theorie, nun wenden wir uns aber der Praxis zu.

Test: Theorie und Praxis

So einfach dies klingt, man kann nur wirklich objektiv beurteilen, was man selbst in der Praxis getestet hat, dies gilt in Bezug zu Meerforellen Ruten natürlich nicht weniger. Ich kann nur jedem Küstenangler eindringlich empfehlen vor einer Kaufentscheidung eine Rute in die Hand zu bekommen, dies möglichst direkt am Spülsaum. Ihr werdet sicher die Gelegenheit bekommen z.B. die Rute eines Freundes mal für ein paar Minuten in die Hand zu bekommen. Nur auf diese Weise lassen sich zum Teil feine Unterschiede in der Aktion feststellen….und nehmt bitte dazu die Rolle, die Schnur und auch die Köder, die ihr sonst auf eurer eigenen Rute fischt, nur so ist ein objektiver Vergleich überhaupt möglich.

Ich hatte zum Meforuten – Test die oben genannten Ruten zur Verfügung und ich kann jetzt schon sagen, dass auch die Testkandidaten so unterschiedlich in ihren Eigenschaften sind, wie man es sich differenzierter kaum vorstellen kann.

Daiwa Seahunter X Seatrout (untere Preisklasse)

Die Daiwa ist eine ausgesprochen preiswerte Rute und mittlerweile im Handel für kaum mehr als 50-60 Euro zu haben. Sie ist 3,10m lang und hat ein Wurfgewicht v. 10-40g. Die Rute ist trotz des geringen Preises sehr gut verarbeitet, der silberne Blank ist wohl reine Geschmackssache, aber hier geht es ja auch nicht um die Optik. Mein erster Eindruck war, zu weich, doch dies teuscht. Die Rute hat eine sehr brauchbare Aktion, läd sich beim Wurf überraschend gut auf und besitzt eine sehr sensible Spitze, die im Drill sofort auf jeden veränderten Schnurdruck reagiert, ohne dabei zu hart oder gar schlaff zu wirken. Wenn man die sehr feinen Unterschiede zu anderen Ruten nicht kennt, wird man mit der Daiwa über Jahre hinweg sehr zufrieden sein und viele Fische sicher landen. Die Daiwa ist mein Tipp für Anfänger die nicht gleich viel Geld investieren möchten und keinen vielleicht etwas überzogenen Anspruch an ihr Küstengerät haben – und damit gleichzeitig der klare Favorit für die untere Preisklasse! Ich hatte vor einigen Wochen Gelegenheit eine etwas teurere Rute aus dem Hause Daiwa ebenfalls zu testen, die konnte es am Wasser auch nicht besser…

Lars Hansen Seatrout (mittlere Preisklasse)

Die Lars Hansen Seatrout ist im Handel nun schon um die 80 Euro zu bekommen, dies ist sicher auch dem Nachfolgemodell geschuldet, dass seit ein paar Monaten als 3-teilige Variante auf dem Markt ist. Ich bin da eher Purist und habe mich für das ältere Modell mit klassischem Korkgriff entschieden. Wer die Angelei auf Meerforelle etwas intensiver betreibt und einen etwas detaillierteren Anspruch an sein Gerät mitbringt, sollte sich die Lars Hansen Seatrot einmal ganz genau ansehen, und noch wichtiger, mit dieser ein paar Würfe am Wasser machen! Die Lars Hansen Seatrout ist auf dem Papier 3,15m lang und besitzt ein Wurfgewicht v. 20-45g. Die Verarbeitung ist ganz klar Oberklasse, von den Bindungen bis zur Auswahl der Komponenten, dort ist nichts aus Kunststoff, weder Zierringe noch Rollenhalter und auch nicht das Gewinde des Rollenhalters, kein Plastik, alles Metall – und wirklich sehr, sehr gefällig anzusehen und hochwertig wirkend.

Alles was die obere Daiwa kann, kann die Lars Hansen auch, jedoch in jedem einzelnen Teilbereich ein kleines Stück weit besser. Sie wirft weiter, läd sich noch besser auf und ist insgesamt beim Drill optimal, insbesondere bei etwas größeren Fischen merkt man die ausgesprochen schnelle Reaktion auf veränderten, nachlassenden oder steigenden Zug an der Leine, Kopfschläge, Sprünge usw. Mir war dies in den letzten zwei Jahren der beliebste Blank im Drill, wenngleich es Ruten gibt, die noch weiter werfen, mir aber gerade im Drill einfach zu steif sind. Für mich besitzt der Blank der Lars Hansen genau die richtige Aktion, die ich von einer Meerforellen Rute erwarte.

Northtackle Custom Rod Mefospin (Oberklasse)

Endkappe mit Gewichten

Endstück mit Ausgleichsgewichten

Jetzt reden wir über Handgemachtes: Die Northtackle Mefospin kommt eigentlich schon fast etwas schlicht daher, alles schwarz, nur ganz dezente Zierbindungen, schwarze Ringe, schwarze Zierringe. Natürlich kann man bei Northtackle auch jede andere Farbe für Zierringe und Wicklungen bestellen, bei handgemachten Ruten direkt vom Rutenbauer, hat man ja nun einmal die freie Auswahl was die Optik & Komponenten angeht, ich habe dort auch schon Varianten in Pink gesehen.

Betrachtet man die Northtackle Mefospin genauer, fällt sofort das Griffende in Carbon-Optik auf, dass es auch wörtlich „in sich“ hat. Dort befindet sich eine abschraubbare Endkappe mit vier inliegenden Messinggewichten auf einem Innengewinde. Darüber lässt sich diese Rute mit nahezu jeder Rolle optimal austarrieren, ein entspanntes Fischen über viele Stunden hinweg ist so möglich. Der Rest ist schnell erzählt:

Die Northtackle Mefospin ist 10,6ft, also etwa 3,20m lang und hat ein Wurfgewicht v. 12-42g. Am Wasser habe ich sofort bemerkt, dass die Northtackle weiter wirft als meine Lars Hansen, die ich als Standard auch selbst fische, und dies nicht nur etwas. Die Sensibilität des Blank ist hervorragend, sowohl beim Spinnen, als auch im Drill, ich glaube, besser geht es einfach nicht. Im Resümee war die Northtackle, ohne jetzt auf zu viele Details näher einzugehen, sicher eine der mit Abstand besten Ruten die ich über die Jahre hinweg gefischt habe.

Handarbeit hat natürlich auch seinen Preis, auch darüber muss man reden. Die Northtackle Mefospin kostet locker das Dreifache gegenüber anderen, handelsüblichen Meerforellen Ruten, aber wer engagiert, gern und oft am Wasser ist, wird den Unterschied in der Performance nicht mehr missen wollen. Und weil dies da oben alles nur meine subjektive Wahrnehmung zu den Testkandidaten beschreibt, kommen wir jetzt doch einmal ganz konkret zu ein paar Fakten:

Leistung ist messbar!

Weitentest Meerforellenruten

messbare Weiten…

Und ja, dies gilt auch für Zielfischruten. Ich kenne kaum jemanden der am Wasser Entfernungen auch nur halbwegs zutreffend einschätzen kann. Wenn ich dann immer wieder irgendwo lese, dass manche Angler 100m weit geworfen haben wollen, haben diese wohl ganz vergessen die 7 Windstärken im Rücken zu erwähnen? Und über Wasser hinweg, ohne jeden optischen Bezugspunkt, sieht es noch einmal ganz anders aus mit einem relativ genauen Schätzergebnis!

Ich bin da etwas im Vorteil, weil sich meine Augenlinse fast unlöschbar über Jahre hinweg auf eine 70m Distanz fokussiert hat. Ich habe viele Jahre den Olympischen Bogen bis auf Landesebene geschossen, bei der FITA im Freien beträgt die Entfernung zur Scheibe eben genau diese 70m. Aber auch dabei sollte es nicht bleiben, also habe ich die Wurfweiten der Testkandidaten einfach genau nach gemessen.

Ich habe alle drei Ruten mit der gleichen Rolle, gleichen Schnur und gleichem Köder(30g ohne Haken) auf einem hinter dem Hause befindlichen Feld bei nahezu Windstille geworfen und anschließend mit dem Bandmaß die Entfernungen gemessen und notiert. Ich habe mit jeder Rute 4 Würfe gemacht und den jeweils Besten davon hier festgehalten.

Dies sind die Ergebnisse:

Daiwa: 69m

Lars Hansen: 76m

Northtackle: 82m

Fazit: Jeder engagierte Meerforellen-Angler weiss, dass es auf das Tackle nur bedingt ankommt, wenn er erfolgreich am Wasser sein will. Andererseits können 5-10m mehr oder weniger Wurfweite an manchen Spot den gewünschten Erfolg ausmachen – oder eben auch verhindern! Das Gleiche gilt für den Drill. Wer unnötig viele Fische im Drill verlieren möchte soll dies tun, aber sich bitte auch nicht darüber beklagen, wenn er starrsinnig eine schlichtweg zu harte Rute an der See fischt. Dass man schon sehr preiswerte, aber durchaus brauchbare Meerfollen Ruten bekommen kann, sollte dieser Artikel vermitteln, und auch das Derjenige, der einen etwas höheren Anspruch hat dazu auch deutlich „Mehr“ bekommen kann. Und weil ich die Wurfweiten sowieso getestet habe, habe ich gleich noch eine 55iger Spule gegen eine 40iger getestet. Der Unterschied macht noch einmal im Schnitt 5-6 Meter aus. Die oberen Werte stammen von der 55iger Spule. Dies merke ich nur für die Leute an, die immer noch eine 3000der Rollengröße favorisieren, wahrscheinlich aus Gewichtsgründen…

Die beiden erstgenannten Serien-Ruten sind überall im Handel zu haben, die Northtackle bekommt ihr hier: www.rutenbauwerkstatt.de

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Angelvideo auf YouTube liken!!

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Ein Bekannter von mir nimmt an einem Videowettbewerb teil, er hat das einzige Angelvideo eingereicht…das Thema ist das Angeln auf Dorsch und Meerforelle in der Ostsee.

Also liebe Angelfreunde, bitte das Video ansehn (es lohnt sich) und auf YouTube liken:

 

Gut gemacht Marcus!! …wollen doch mal sehn ob wir Angler nicht zusammen halten können!

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Meerforellenrute Dega Lars Hansen Seatrout

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Nicht zu steif, aber keinesfalls kraftlos!

copyright (c) www.jenzi-blog.de

copyright (c) www.jenzi-blog.de Fotograf: Marcus Lüpke

Ich habe es auch hier schon ein paar Mal angemerkt, es sind oft die Kleinigkeiten die über Erfolg oder Mißerfolg entscheiden, dies gilt auch für Meerforellenruten bzw. deren Aktion.

Erst noch innerhalb meines Testberichtes zu Meerforellenruten habe ich angemerkt welche Nachteile ein zu steifer Blank, insbesondere was die Ausstiegsquote von Meerforellen angeht, mit sich bringt.

Heute habe ich einen sehr gut gemachten Artikel zum Meerforellenangeln gelesen, dieser wurde von Marcus Lüpke für Jenzi verfasst:

http://www.jenzi-blog.de/lars-hansen-seatrout-der-ostsee/

...gefangen mit der Dega Lars Hansen Seatrout.

…gefangen mit der Dega Lars Hansen Seatrout.

Auch dort wurde von Marcus die Thematik sehr gut aufgearbeitet.

Neue Köder von Dega zum Test eingetroffen!

Kleine Vorankündigung: Ich habe heute ein paar neue Meerforellenköder von Dega/Jenzi zum Test erhalten, dies sind im Einzelnen:

  • Dega Lars Hansen Seatrout Wobbler
  • Dega Finn Lindberg Blinker
  • Dega Lars Hansen Slash Blinker

…aber dazu in ein paar Wochen mehr, wenn ich diese ausführlich am Wasser getestet habe. Aufgefallen ist mir am Lars Hansen Slash und Finn Lindberg Blinker jedenfalls sofort, dass Dega dort bereits ab Werk doppelte Sprengringe montiert hat.

 

 

 

Neue Köder von Dega/Jenzi für Meeforellenangler

Neue Köder von Dega/Jenzi für Meeforellenangler

Bei erster „Trockenbetrachtung“ wirkt insbesondere der Finn Lindberg Blinker sehr windschnittig. Bei einem Gewicht v. 28g u. dieser ausgesprochen schlanken Form vermute ich ausgezeichnete Flugeigenschaften, da bin ich doch schon sehr gepannt drauf!

Ich finde es sehr erfreulich, dass nun auch einzelne Hersteller den schon seit langem von Meerforellenanglern  geäusserten Wunsch bei ihren Produkten berücksichtigen und dem Käufer damit ihre Blinker bereits ab Verkaufsregal so montiert anbieten.

 

Eingehende Suchanfragen:

Winterhalbjahr auf Meerforelle & Dorsch 2014/15

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6 Monate-Review zu neuen Meerforellenruten u. Ködern bei wechselhaften Fangerfolgen

Mefo_ichDas vergangene Winterhalbjahr war für mich sehr abwechslungsreich und spannend, ich war fast ständig mit neuem Tackle unterwegs und habe mich von dessen Qualitäten überzeugen können. An der Küste hatte ich eine ganze Reihe neue Kontakte zu anderen Meerforellenanglern, teils vom Typ wortkarger, einsamer Jäger, bis hin zum übermitteilsamen Kumpeltyp, der mehr redet als Angelt. Es gab Tage mit schrecklich anstrengendem, bis gefährlichem Wetter u. Sonnentage mit beschaulichem, entspannten Fischen.

Insgesamt betrachtet mit einigen auch sehr schönen Fangerfolgen – aber auch etlichen Schneidertagen. Die gesamte Bandbreite eben, die einen Meerforellenangler an der Küste immer wieder erwartet und diese Angelei so unverwechselbar interessant und spannend macht.

Herbst /Winter 2014

66cm Überspringer in der Eckernförder Bucht

66cm Überspringer in der Eckernförder Bucht

Ich war im Oktober hochmotiviert nach der Sommerpause gleich 5 Mal unterwegs auf Meerforelle, jedoch eher mit mittelprächtigem Erfolg. Gleich am ersten Tag hatte ich eine schöne blanke 52iger auf der Südseite der Eckenförder Bucht und dachte mir, dass die Saison damit ja schon mal ganz gut anfinge. Jedoch folgten darauf dann 3 Angeltage an denen ich insgesamt 4 kleinere Meerforellen zurücksetzte, aber leider keine mitnehmen konnte. Erst gegen Ende des Monates konnte ich dann auf der Nordseite der Bucht einen wirklich prächtigen 66iger Überspringer, blank und wohlgenährt nach einem ordentlichen Drill keschern, damit war für mich der Herbst insgesamt gerettet.

Der November brachte mir sehr viele, jedoch kleinere Fische, die ich zum größten Teil wieder zurück in ihr Element setzte. Schlussendlich konnte ich den gesamten November an 3 Angeltagen nicht einen ordentlichen, blanken Fisch entnehmen, die Grösseren waren leider alle braun und offenbar noch unterwegs zu ihrem Laichgewässern. Insgesamt hatte ich jedoch recht gut gefangen, wenngleich sich mir aber leider kein guter blanker Fisch am Haken zeigen wollte. Dies war dann erst wieder im Dezember der Fall, in dem ich 2x ü50 und eine 68cm entnehmen konnte. Die letzte Forelle 2014 fing ich dann kurz vor Weihnachten, dazu hatte ich sogar reichlich Zeit ein kleines Video zu machen, denn sonst ging an diesem Tage nichts mehr.

Winter 2015

Schon ab Mitte Dezember kamen die Dorsche, je nach Spot, wieder auf Wurfweite unter Land. So konnte ich in diesem Winterhalbjahr auch (über)reichlich davon verwerten. Die Schneidertage blieben mit dem Dorsch dann auch mit wenigen Ausnahmen fast komplett aus. Das neue Angeljahr 2015 hatte begonnen!

Test von Meerforellenruten und Ködern

Neue Köder von Dega/Jenzi für Meeforellenangler

Neue Köder von Dega/Jenzi für Meeforellenangler

In den ersten Monaten des Jahres hatte ich einige interessante Meerforellenruten und Merforellenköder zum Test bei mir, so habe ich dazu vor einigen Wochen einen Meerforellenruten-Test hier veröffentlicht. Zusammen gefasst lässt sich dazu sagen, dass alle Ruten, gleich ob im niederen oder im mittleren bis oberen Preissegment angeordnet, deutlich mehr als ihr Geld wert sind. So wie die letzten 2-3 Jahre fischte ich diesen Winter fast regelmässig nur Inliner u. Wobbler verschiedener Fabrikate, in diesem Winter jedoch (fast) ausschließlich Snurrebassen oder Snaps, 75% der von mir gefangenen Fische wurden darauf gefangen.

Dies ist natürlich auch logisch…wenn man diese beiden Fabrikate fast allein fischt, fängt man in der Konsequenz natürlich auch nur darauf. Im Gegensatz zu den Vorjahren habe ich in diesem Winter keine Springerfliegen eingesetzt, einfach nur mal um es zu wissen, obwohl ich sie immer dabei hatte. Im Resümee kann ich sagen, dass die Fänge insgesamt nicht schlechter waren. Aber wer weiss schon wirklich was gewesen wäre wenn?

Frühjahr 2015

gruppe in waabsIm Januar und auch fast den gesamten Februar kam es mir fast so vor als hätte sich die gesamte Meerforellen-Kinderstube der Eckernförder Bucht nur für meine Köder interessiert? Insgesamt setzte ich 26 untermassige oder nur knapp masssige Grönländer und drei Absteiger zurück, einen guten Fisch von 57cm konnte ich zu Ende Februar entnehmen. Der Februar bescheerte uns Meerforellenanglern ein paar wirklich angenehme Sonnentage, das Fischen machte Spass, die Fangerfolge waren jedoch nicht besonders. Der beste Meerforellenmonat des Jahres, der März also, zeigte sich mir ebenso durchwachsen, ich erlebte sogar einen Schneidertag auf Fehmarn, zusamen mit 2 anderen Angelfreunden, denen das gleiche Schicksal an diesem Tage auch nicht erspart blieb.

FehmarnAber es gab auch Highlights, so fing ich eine gute Meerforelle auf der Nordseite der Bucht, zu einem Zeitpunkt, als ein anderer Angelkollege an exakt der selben Stelle reichlich Dorsch rauszog, mittendrin sozusagen. Ein paar gute Dorsche hatte ich auch im März/April, teilweise sogar ordentlich ü60. Im Rückblick war der April 2015 jedoch ungewöhnlich problematisch, nun hat der Mai bereits begonnen – und ich habe die Hoffnung trotzdem noch längst nicht aufgegeben, auch zwischen den Hornhechten noch die eine oder andere gute Meerforelle zu fangen.

Und auch sonst…

bis in die Nacht…war der Winter auf Meerforelle in 2015 wieder einmal eine sehr schöne Zeit die ich sehr genossen habe an unseren schönen Küsten Schleswig Holsteins. Von einigen auch körperlich sehr anspruchsvollen Angeltagen, an denen scheinbar so gar nichts gelingen wollte einmal ganz abgesehen, habe ich auch ausgesprochen schöne Angeltage bei bestem Wetter, teilweise mit einer ganzen Reihe wirklich sehr netter u. kameradschaftlicher Angelkollegen an der Küste verbringen können. Ich habe dabei auch viele mir ganz neue Leute in 2015 kennen gelernt, die sich nun gemeinsam in der FB-Gruppe „Passion Meerforelle“ zu unserem schönen Hobby austauschen. Auch von dieser Stelle aus, möchte ich mich noch einmal bei allen bisherigen Mitgliedern für den ausgesprochen guten Start dieser speziellen Gruppe für Küstenangler bedanken.

Nun liegen noch knapp 2 Monate mit gemässigteren Temperaturen bei viel Licht bis in den späten Abend vor mir, die ich ganz sicher nicht ohne Köder in der Welle auslassen werde. Womöglich gehen mir noch ein paar gute Fische ans Band, bevor ich in meine Mefo-Sommerpause über gehe? Petri!

Review Flatterjig, neuer Meerforellenköder

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Preiswert, fängig aber mit Tücken…

Flatterjig 20gDer Flatterjig (Spinnpilker) von Frank Buchholz ist auf den ersten Blick ein Meerforellenköder wie jeder andere, was jedoch sofort auffällt ist die ungewöhnlich kompakte Bauweise. Wenn wir uns sonst in den Sortimenten der Hersteller von Meerforellenblinkern umschauen, finden wir im Blinker- und Wobblerbereich kaum einen Köder unter 8-9 cm, der Flatterjig misst gerade einmal 7cm, selbst in der 30g Variante.

Der allgemeinen Angler-Philosophie nach sind es bekanntlich die größeren Köder die die grösseren Fische fangen, an der Küste auf Meerforelle stimmt dies keinesfalls, wie sicher jeder Fliegenfischer gern bestätigen kann.

Die oben beschriebene, kompakte Bauweise hat einen sehr klar auf der Hand liegenden Vorteil, ein kleinerer „Flugkörper“ hat bei gleichem Gewicht im Vergleich zu einem Grösseren weniger Luftverdrängung und lässt sich schon allein durch diesen Umstand deutlich weiter werfen. Ich habe dies am Beispiel der 20g-Flatterjig-Variante gegen einen 20g Snaps getestet, um die 10m Weitenvorteil hat dabei der Flatterjig auf seiner Habenseite, dies ist insofern beachtlich, da der Gladsax Snaps bislang unter Meerforellenanglern immer als klarer Weitenkönig galt.

Weite ist jedoch nicht alles

Es gibt Spots da nützt einem auf Weite ausgerichtetes Tackle herzlich wenig, wenn die zu beangelnde Wassertiefe lediglich 1m oder sogar weniger beträgt, ist in der Regel jeder Blinker überfordert und ein Wobbler die bessere Alternative, aber umgekehrt gilt natürlich das Gleiche.

An Stellen jedoch, wo die maximale Wurfweite erforderlich ist um den Fisch in einer entfernten, tieferen Rinne stehend überwerfen zu können, wird ein Wobbler oberflächennah oder im Mittelwasser geführt, kaum einen Biss bringen.

So gut der Flatterjig also fliegt, so gnadenlos schnell sinkt er jedoch auch aufgrund seines vergleichbar gerigen Volumens in flachem Wasser ab. Dies ist aber auch kein Wunder und auch durchaus beabsichtigt, denn der Flatterjig hat seinen Ursprung in der Vertikalfischerei vom Belly oder Kanu aus. Dort vertikal gejigt ist er insbesondere unter den Kanufahrern seit einiger Zeit schon sehr beliebt, Watangler sind bisher jedoch noch nicht ganz so weit vertraut mit diesem speziellen Köder. Dies sollte sich ändern!

Auf den ersten Blick mag es etwas befremdlich klingen einen Vertikalköder (wenn man den Flatterjig denn unbedingt so weit einschränken will) horizontal auf Weite zu fischen, dass dies dennoch Sinn machen kann, will ich gern etwas genauer beschreiben.

Der Watangler fischt horizontal, basta!

dorsch sattJa, muss er ja auch, …er hat nun einmal gar keine andere Möglichkeit den Fisch zu erreichen. Wie wir jetzt wissen, fliegt der Flatterjig weit, aber sinkt auch entsprechend schnell wieder zu Grund, dies muss jedoch nicht immer ein Nachteil sein. Es gibt Tage und Spot da bin ich gar nicht unbedingt auf Meerforelle eingestellt, sondern vielmehr auf Dorsch. Und genau dabei kann der flatterjig seinen primären Vortei sehr gut unter Beweis stellen. Je nach Tiefe und Grundbeschaffenheit ist der Flatterjig konventionellen Blinkern gegenüber durch seine guten Flugeigenschaften schon einmal klar im Vorteil, an vielen mir bekannten Spot steht der Dorsch recht weit draussen und will erst einmal ein Stück weit überworfen werden um ihn ans Band bekommen zu können. Auch beisst der Dorsch in der Regel recht tief, nur 20-30cm über Grund. Um schnell genau solche Bereiche auf Entfernung befischen zu können, ist der Flatterjig geradezu gemacht, also insbesondere auch über Sandbänken.

Vor wenigen Wochen hatte ich mit dem Flatterjig innerhalb v. nur 3 Stunden insgesamt 11 Dorsche im Kescher, wovon alles unter 45cm wieder schwimmt.

Meerforelle geht aber natürlich auch prima!

Wer mit dem Flatterjig auf Meerforelle im Mittelwasser fischt, sollte je nach Grundbeschaffenheit dessen Eigenheiten bei der Köderführung sehr genau berücksichtigen, sonst nimmt die Ostsee den Köder, unwiederbringlich. Gestern war ich recht spontan in den Abendstunden am Wasser, Südseite der Eckernförder Bucht, nahe Aschau. Eigentlich fische ich mich dort in südliche Richtung runter zu Kiekut, aber dieses Mal wollte ich rechts die Muschelbank befischen, bis unmittelbar vor Aschau. Auch hatte ich in den letzten Wochen an den sonst von mir befischten Spot fast keine Meerforelle mehr am Haken und wollte daher einmal etwas ganz anderes ausprobieren und nicht jedes Mal auf Dorsch ausweichen müssen…
Flaches Wasser, das sich stark und schnell erwärmt

Jeder kennt diese Stellen, wo es sehr lange flach bleibt und man fast 100m weit rauswaten muss um bis zur Hüfte im Wasser zu stehen. Dafür kann man dann Würfe im 360 Grad Kreis machen. Wer glaubt solch flaches Wassr wäre in den Morgenstunden von Vorteil, der sollte die Jahreszeit sehr genau berücksichtigen. Im Frühjahr gilt dies nämlich nicht. In der Nacht kühlen solche Bereiche sehr viel schneller aus als tiefere Lagen, im Sommer ist es natürlich umgekehrt, bei starker Sonneneinstrahlung am frühen Morgen sowieso. Aber dies war gestern Abend eben nicht der Fall, wir hatten tagsüber einen ständigen Sonnen/Wolkenmix.  Zu Anfang eines bisher recht kühlen Mai habe ich dort abends warmes Wasser, und damit die eine oder andere Meerforelle erwartet und sollte damit für diesen Tag Recht behalten.

Der Flatterjig funktioniert auch im Flachwasser!

Um endlich einmal mit den Flatterjig auf Meerforelle erfolgreich sein zu wollen, wählte ich dort das leichteste 16g Modell, auch weil ich die Fische recht nahe vom Ufer vermutete. Wer sehr weit bei nur einem Meter Wasserteife einwatet, sollte an seinem Standort angekommen erst einmal eine Weile verstreichen lassen, denn er hat garantiert sämtliche Fische die im Umkreis unterwegs waren gründlich verjagt…

Archivfoto von Frank...mein Handy-Akku hat wieder einmal nicht mitgespielt...

Archivfoto von Frank…mein Handy-Akku hat wieder einmal nicht mitgespielt…

Ich rauche dann immer erst mal eine und befestige den Köder erst am Standort. Der 16g Flatterjig ist in seinem „Unterwasser-Verhalten“ ähnlich einem 20g Snaps. Da ich aber weiss, dass an dieser Stelle weite Würfe (also so viel Strecke wie möglich für den Köder) notwendig ist um Bisse zu bekommen, sollte der Flatterjig dafür genau der richtige Köder sein, solange man sich längere Absinkphasen verkneifen kann. Ich spinnte also eine ganze Weile zügig meinen Bereich ab und es passiert über eine Stunde lang gar nichts. Dann begann ich zu wandern, immer in Richtung Aschau, mal in Ufernähe, mal so weit draussen (fast 150m vom Spülsaum) wie möglich, dann bekam ich die ersten Zupfer, allerdingt wieder weiter draussen. Ich wechselte auf einen 20g Flatterjig im Neon-Design (oberes Foto) da ich nicht mehr weiter raus waten konnte. Nach ca. 10 Minuten biss dann endlich ein guter Fisch, fast auf maximale Wurfweite. Ich glaube ich habe mich schon eine ganze Weile nicht mehr so über eine seitliche Flucht gefreut wie am gestrigen Abend, und 2 schöne Sprünge an der langen Leine zeigten mir eine gute ü50 an!

Bei genauer Betrachtung am Ufer war es dann ein 55iger Milchner, der dem flach und schnell geführten Flatterjig nicht widerstehen konnte. Leider konnte ich von meinem Schönling kein Foto machen und habe dazu oben auf ein Archivfoto von Frank zurück gegriffen. Mein Plan war aufgegangen, ich setzte mich noch eine Weile ans Ufer und sah noch mehr Fische in diesem Bereich rauben, aber ich war zufrieden mit meinem persönlichen Frühjahrsabschluss, denn von Sommer kann man ja leider noch nicht wirklich reden.

Fazit: Der Flatterjig fängt auch Meerforellen im weit entfernten Flachwasser, wenn man seine Köderführung konsequent darauf einstellt. Bei jetzt generell wärmeren Wasser darf es wieder eine schnellere Köderführung sein, genau dies kann der Flatterjig sehr gut bei einer guten, verführerischen Aktion. Dass er nur die Hälfte gegenüber einem Köder der diversen dänischen Anbieter kostet, sei hier nur am Rande erwähnt… und er fängt!

Direkt zu den Flatterjig von Frank geht es hier…

Auf der Jagt nach der Meerforelle

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Der Fisch der tausend Würfe…

Watangeln auf Meerforelle

Watangeln auf Meerforelle

Kurzmeldung: Einer meiner Angelfreunde hat im letzten Winter einen sehr schönen Artikel über das Angeln auf Meerforelle geschrieben. Inhaltlich beschreibt der Artikel sehr gut die Faszination, die die Watangelei an der Küste bei vielen Anglern, nicht selten auch für viele Jahre zu einer ausgewachsenen Passion werden lassen kann. Hier der Link zum Artikel, in der Fisch&Fang, viel Spaß beim lesen!

Watangeln auf Dorsch in der Ostsee

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Der „Ostseeleopard“ ist immer ein willkommener Beifang, aber kaum jemals der Zielfisch des Tages

Ein guter Winterdorsch in 2015

Ein guter Winterdorsch in 2015

Fast sämtliche Watangler sind das ganze Jahr über auf der Jagt nach der Meerforelle, mal mit mehr oder auch weniger Erfolg. Was in den Wintermonaten aber fast an jedem Angeltag an der Küste möglich ist, ist der Fang eines guten Dorsch – insbesondere sehr früh morgens, oder noch besser, kurz vor Sonnenuntergang.

Ab etwa zu Ende Juni zieht sich der Dorsch mit dem Ansteigen der Wassertemperatur in Küstennähe, mit der Meerforelle zusammen, weit zurück in tiefere Bereiche der See. Zumindest trifft dies auf die größeren Exemplare zu, die Kinderstube bleibt vorn in der Nähe des Spülsaum. In den Sommermonaten wird der Dorsch ab ca. 50 cm für Watangler damit leider fast unerreichbar für die Spinnrute, zumindest ist dies in der Eckernförder Bucht jedes Jahr regelmäßig so.

Köderführung

Wie weiter oben bereits angedeutet, ist der Dorsch meist der Beifang eines Meerforellenanglers, aber nicht immer. Es gibt durchaus  Spot auf der Nord- u. Südseite der Eckernförder Bucht, die ich je nach Jahreszeit ganz gezielt für den Dorsch anfahre. Fast immer dann, wenn es gezielt auf Meerforelle zum Sommer hin immer schwieriger wird und ich nicht sehr früh, oder erst spät am Tage am Wasser sein kann.

einzeldorsch

Auch merkwürdige Farben fangen…

Anders als die Meerforelle, die in der Regel mit Küstenblinkern  im Mittelwasser befischt wird, steht der Dorsch sehr oft deutlich tiefer, nicht selten, fast auf Grund. Wer also den Dorsch ganz gezielt an den Haken bekommen möchte, der fischt seinen Blinker fast durchweg in Grundnähe und wird seine Bisse in der Absinkphase oder tiefem und langsamen Neustart des Blinkers bekommen. Das diese Angelei also auch sehr Hänger trächtig ist, versteht sich damit von selbst. Also sollte man sich dazu möglichst keine Untergründe suchen, die zu stark mit Blasentang bewachsen sind.

Dorschköder beim Spinnangeln

Guter Fang in Größen v. 45-68 cm zwischen 19- 21.00 Uhr im März 2015

Um es ganz kurz zu sagen, der Dorsch nimmt fast jeden Köder der in seinen Blickwinkel gerät, muss also keineswegs so anspruchsvoll wie eine Meerforelle über Köderfarben oder spezielle, verführerische Köderführungen zum Biss animiert werden. In der tieferen See beim Pilken ist es fast immer ein Köder in Japanrot der fängt, auf Küstendorsche spielt meiner Meinung nach die Köderfarbe nicht die geringste Rolle. Rechts auf den Fotos ist ersichtlich, dass von blau, über grün bis rot und auch gern einmal silber bis braun, jede, aber auch jede Köderfarbe fängig ist, es darf sogar gern einmal eine Polar-Magnus Springerfliege sein.

Auch spielt die Ködergröße oder -form keinerlei Rolle, längliche Blinker, Streamer, Fligen oder etwas gedrungene Köder wie der Gladsax Snaps, werden allesamt gleich gern genommen.

Der große Fisch steht oft weiter entfernt

Jpeg

Dorsch Doublette, rechts ein Biss auf Springerfliege in 2014

Natürlich kann es Zufall sein, aber nach meiner persönlichen Erfahrung steht der größere Dorsch gern in Gruppen in einer tieferen Rinne hinter Sandbänken. Und wenn ich sage hinter Sandbänken, dann meine ich damit diejenigen, die weiter Draußen erst einmal zu erwaten sind. In der Regel geht dabei unter einem Ködergewicht v. ca. 25 g gar nichts um solche Stellen gut zu erreichen. Dies ist jedoch auch stark abhängig von der Jahreszeit.

Beste Fangmonate für Watangler mit Spinnrute

Wie weiter oben bereits erwähnt ist der Dorsch für Watangler nur zu bestimmten Monaten vom Ufer aus erreichbar. Die Monate, zu denen ich bisher die besten Fänge hatte lagen allesamt zwischen Dezember und etwa Juni, danach ist es fast kaum noch möglich und es muss der Winter erneut abgewartet werden.

Noch ein Wort zum Dosch…

Liebe Angelkollegen, schätzt diesen Fisch bitte nicht gering. Der Dorsch ist in der Ostsee vergleichbar mit einem Wohlfühlbarometer im Sinne des biologischen Allgemeinzustandes unseres Meeres. Sobald irgend einer der vielen Parameter die dabei zusammen spielen gestört ist, ist dies immer sofort an positiven wie negativen Veränderungen des Bestandes des Dorsch erkennbar, dazu gab es viele Beispiele in den vergangenen Jahrzehnten. Für mich ist daher der Dorsch gewissermaßen die lebendige „Seele“ der Ostsee.

So wie ich bei der Meerforelle mit bestandsökologischem Hintergrund kaum einmal einen Fisch unter 45 cm entnehme, halte ich dies beim Dorsch genau so. Ich sag immer:

„Wenn die Augen des gefangenen Dorsch fast so groß sind wie deine eigenen, dann (und nur dann) hast du einen guten Fisch gefangen!“

 

Eingehende Suchanfragen:


Deutschland Angelt!

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Team Schleswig Holstein

Team Schleswig Holstein

Das Team „Passion Meerforelle“ ist für Schleswig Holstein am Start!

Marcus Lüpke, Freier Journalist, Lehrer und selbst begeisterter Angler seit Kindheitstagen, hat zu Beginn diesen Jahres zusammen mit ein paar Freunden ein bundesweit angelegtes Projekt zum Thema Angelvideos gestartet.

Deutschland Angelt!! Darunter kann man sich nun wirklich eine ganze Menge vorstellen, was genau aber der Hintergrund dieses Projektes ist, dass kann Euch der Marcus aber viel besser selbst erklären:

Mefo3Wenn ihr das obere Video angesehen (und hoffentlich auch ein „Like“ dort gelassen habt) wisst ihr schon einmal Bescheid dazu, dass die Teilnahme der gemeldeten Teams kostenlos und ohne jeden kommerziellen Hintergrund erfolgt, hier geht es einfach nur um den Spaß am Angeln, nicht mehr, nicht weniger!

Die Teilnahmebedingungen und alles sonst noch wissenswertes rund um das Projekt, findet Ihr auf dem Blog von Deutschland Angelt.

 

Das Team für Schleswig Holstein

Die geografische Lage unseres Bundeslandes bringt es schon mit sich, dass in unserem Team leidenschaftliche Küstenangler vertreten sind, der Schwerpunkt liegt dabei eindeutig auf dem Watangeln nach Meerforelle. Unser Team wurde aus der Mitte der FB-Gruppe „Passion Meerforelle“ gegründet, alle Mitglieder sind durchweg seit vielen Jahren erfahrene Angler.

 

Die Mitglieder des Team SH „Passion Meerforelle“:

 

Monika Johanssen

Monika Johannsen

Monika Johannsen: geb. 28.07.72. in Tönning. Ich stamme aus einer Anglerfamilie also von Aal bis Zander alles. Zum Meerforellenangeln bin ich erst vor ca 5 Jahren durch meinen Mann gekommen. Hauptsächlich angel ich mit Spiro , Pose Wurm, gelegendlich auch mal Blinker. Unsere Spots sind Süddänemark und Flensburger Förde.

 

 

 

 

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Ingo Kall Team SH

Ingo Kall

Ingo Kall: geb. 07.10.1967 in Schleswig. Ich bin die erste Saison auf Meerforelle unterwegs und mein Gebiet ist Süd Dänemark. Ich fische mit Spiro Fliege und mit der Fliegenrute. Seit 2 Jahren bin ich fasziniert von den schönen Salmoniden. Ich angel seit meinem 15. Lebensjahr. Angefangen damals mit Karpfen, anschließend gewechselt zu Hecht und Barschen. Dann beruflich und privat bedingt 7 Jahre Pause und seit ein paar Jahren wieder mit Leidenschaft dabei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Björn Neitzel

Björn Neitzel

Björn Neitzel: geb. 22.10.81, wohnt in der Nähe von Husum, seit 23 Jahren an der Ostsee mit der Fliegenrute und auch mit Blinker und Spiro unterwegs, hauptsächlich in Süddänemark und auf Als.

 

 

 

 

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Benjamin Riecken

Benjamin Riecken

Benjamin Riecken: geboren am 12.01.1982 in Kiel. Ich bin seit Anfang Januar 2015 verstärkt an der Küste (Ostsee) unterwegs und konzentriere mich auf Meerforelle, Dorsch, Plattfisch und was es sonst noch saisonal zu fangen gibt. Ich bin auch seit Anfang 2015 sehr gern mit dem Bellyboot In der Eckernförder Bucht unterwegs. In den letzten Jahren war ich vermehrt auf Karpfen, Hechte, Schleie, und jegliche Weissfischarten unterwegs. Die Materie Angeln begeistert mich seit dem 13. Lebensjahr.

 

 

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Felix Arnst

Felix Arnst

Felix Arnst: geb. 08.08.1956 in Köln, wohne seit nun gut 20 Jahren bei Rendsburg, angele nunmehr (mit 15 Jahren Unterbrechung) seit insgesamt fast 30 Jahren auf Meerforelle, Dorsch & Hornhecht, hauptsächlich in der Eckernförder Bucht. Lieblingsköder: Inliner, versch. Fabrikate, Gladsax Snaps. 

 

 

 

 

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Uwe Müller

Uwe Müller

Uwe Müller: 1970 in Kiel geboren, angele ich seit meinem 8. Lebensjahr. Zur Konfirmation mit 15 gab es die erste Wathose und seither stelle ich den Meerforellen in SH nach. Vor fünf Jahren hat es mich beruflich nach Rügen verschlagen, und nun suche ich hier wann immer meine Zeit dies zulässt das Silber der Ostsee.

 

 

 

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Projektziel:

Wir werden gemeinsam versuchen in unserem Beitrag zum Projekt das Watangeln auf Meerforelle mit all seinen unterschiedlichen Facetten, möglichst interessant in einem kurzen Clip zusammen zu fassen. Nicht ohne Grund haben wir auch Fliegenfischer dabei, gern wollen wir auch diese traditionelle Art des Angelns auf Küsten-Salmoniden veranschaulichen. Die Küsten Schleswig Holsteins bieten ein ganz besonderes Panorama und einen unverwechselbaren landschaftlichen Reiz, insofern mache ich mir gar keine Sorgen darüber, dass unser Beitrag „etwas anders“ als die der Mitbeweber aus den anderen Bundesländern im Binnenland gestaltet sein wird.

Wir werden versuchen unseren Clip bis zum Ende des Jahres fertig zu stellen, lasst euch überraschen!

Petri & T.L.

Angeln auf Meerforelle von A-Z, Vorwort u. 1. Kapitel, Teil 1: Schneidertage

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Arikelserie: Angeln auf Meerforelle, Vorwort u. 1. Kapitel, Teil 1, Schneidertage…

Schneidertage an der Küste: Wenn einfach nichts, aber auch gar nichts gelingen will…

Steinpackung an der Küste

Die Küste ist verdammt lang!

Vorwort:

Ich werde öfter über diesen Blog und auch nicht selten innerhalb der FB-Gruppe „Passion Meerforelle“ von Leuten die gerade erst mit dieser Angelei begonnen haben zu bestimmten Themen per PN gefragt, die einfach nicht mit ein paar Worten ordentlich erklärt werden können. Und weil dies so ist, empfehle ich diesen Leuten immer ihre Fragen doch einfach vorn in der Chronik als neuen Beitrag in der Gruppe an alle Mitglieder zu stellen.

Im Ergebnis kommt es oft leider gar nicht dazu, weil die Fragesteller entweder zu unsicher dazu sind, oder es ihnen schlichtweg zu aufwändig ist. Um künftig auf einige solcher Themen direkt verweisen zu können, habe ich mich heute dazu entschlossen die wichtigsten Bereiche rund um die Angelei auf Meerforelle in einer Artikelserie etwas intensiver, ordentlich gegliedert in Kapitel & Teilen zu behandeln. In den nächsten Monaten greife ich dazu alle relevanten Themenereich in unregelmässigen Abständen auf und versuche diese bis weit in die einzelnen Details zu behandeln.

Nun mag man sich dabei auch gern fragen, warum eigentlich?, wenn es doch bereits eine ganze Reihe Bücher über das Angeln auf Meerforelle gibt, muss man dazu eigentlich das Rad nochmals erfinden wollen? Nun, ich war sowohl zu meiner Anfangszeit und auch als Fortgeschrittener in der Materie eigentlich immer eher unzufrieden mit den dazu bisher gebundenen Werken.

Entweder diese waren mir in Teilbereichen viel zu allgemein gehalten, oder zu sehr in Details verunken, ohne dabei jedoch auf die wirklich wichtigen Punkte näher einzugehen. Oder aber es wurden Details beschrieben, zu deren Gewichtung ich in vielen Einzelfragen aufgrund meiner persönlichen Erfahrung völlig anderer Meinung war. Ich möchte dazu auch gern einmal ganz exemplarisch ein Beispiel zum besseren Verständnis aufzeigen:

Blinker oder Wobbler…

Auch so ein eigentlich simpel zu beantwortendes Thema zu dem ich schon recht oft gefragt wurde…wann eigentlich was als Köder nutzen und warum?

Meerforellenblinker & Küstenwobbler

Ich denke und habe es auch schon diverse Male beobachtet und festgestellt, dass nicht jeder Angler der sich mit dem Angeln auf Meerforelle beschäftigt, auch immer schon vorher sämtliche anderen Raubfischarten in Binnengewässern und Flüssen erfolgreich beangelt haben wird. Oft sind es Angler, die nur wenige Tage im Jahr hier oben an der Küste sind und in dieser relativ kurzen Zeitspanne gern erfolgreich auf Meerforelle sein möchten. Dies ist dann natürlich besonders schwierig.

Wenn man dann also die Vorzüge eines Wobbler gegenüber einem Blinker nicht kennt, oder ggf. umgekehrt, ist dies wirklich nicht sehr hilfreich. Aber zurück zu den Büchern über Meerforelle…ich glaube, ich habe in den diversen Kapiteln zur Köderwahl (innerhalb diversen Büchern zur Angelei auf Meerforelle) nicht ein einziges Mal etwas dazu gefunden, wann & weshalb genau ein Wobbler einem Blinker oder umgekehrt vor zu ziehen ist und unter welchen Bedingungen genau, eine der beiden Alternativen die bessere Wahl sein kann.

Da ich mich in diesem Abschnitt gleich zu Beginn thematisch nicht völlig verzetteln möchte, komme ich darauf später noch einmal zurück, wenn das Thema Meerforellenköder explizit an der Reihe ist. Und es stimmt tatsächlich… die Meerforellenangler die bereits einige Bücher über das Angeln auf Meerforelle besitzen, sollen dazu ruhig einmal dort nachsehen. Sie werden dort nichts zum speziellen Laufverhalten oder der unterschiedlichen Absinkgeschwindigkeit der beiden Köderarten im Vergleich zueinander finden…dies ist doch eigentlich kaum zu glauben oder?

Ich denke aber nun einmal, dass speziell Anfänger solche Bücher erwerben, solange sie selbst noch zu vielen einzelnen Punkten zu unsicher sind und die entsprechenden Infos für den geplanten Einsatz am Wasser etwas „vorarbeiten“ möchten. Dazu gehört doch verdammt nochmal auch, dass man diese Unterschiede kennen lernt und nutzen kann. Es gibt noch diverse andere Themen-Lücken, die mir in Büchern über die Meerforellenangelei immer wieder aufgefallen sind. Daher meine Motivation dies hier in dieser Artikelserie etwas anders zu gestalten, bei mir gibt es keine Seitenbegrenzung auf die ein Verlag beharrlich pochen könnte…doch zurück zum Thema.

Und los gehts…

Wenn von einer sinnvollen Gliederung solch einer Artikelserie die Rede ist, so erwartet sicher jeder Leser, dass hier erst einmal mit der Ausrüstung für die Angelei auf Meerforelle begonnen würde, aber dies kommt mir da eigentlich nicht wirklich als 1. in den Sinn, sondern eher die Probleme die ein Anfänger zunächst dabei haben wird. Ich kenne Leute die innerhalb v. zwei Jahren x-mal an der Küste unterwegs waren und alles nur mögliche gefangen – oder eben nicht gefangen haben, insbesondere aber keine Meerforelle. Und weil dies nicht selten so ist, fange ich doch gleich einmal damit an zu beschreiben, wie genau dies zu vermeiden sein könnte…

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Kapitel 1, Teil 1. Schneidertage an der Küste, ungeliebt, aber auch die beste Motivation!

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Dies ist ein derart leidiges Thema, dass insbesondere Anfängern beim Angeln auf Meerforelle leider immer zuerst begegnen wird. Und weil es genau so ein leidiges, aber auch wie ich finde, wichtiges Thema ist, fange ich doch gleich einmal mit der eher unangenehmen Seite der Angelei auf Meerforelle an, eben den zu erwartenden Schneidertagen:

Jeder Küstenangler kennt es, insbesondere wenn die Meerforelle der Zielfisch ist, ist selbst bei aller Erfahrung längst nicht jeder Angeltag auch ein Fangtag. Trotz sorgfältiger Spotwahl – zu der Parameter wie Windrichtung, Strömungsverhältnisse, Wassertemperatur, Unterwasserstrukturen, die Jahreszeit und damit das natürliche Nahrungsangebot und unterschiedliche Zeiten der Nahrungsaufnahme auch bei der Köderwahl brücksichtigt wurden – scheint es auch noch nach Stunden intensiven Spinnens so, als sei kein Fisch in Wurfweite…also, was tun? Den Mut verlieren?, einpacken? – oder nach einer Lösung suchen, den Fisch zu finden! Ich war da schon immer der Meinung, dass ein Schneidertag nur dann hingenommen werden muss, wenn vorher wirklich alles versucht wurde um diesen abzuwenden. Was man an Tagen berücksichtigen sollte, an denen es besonders schwer ist einen Fisch ans Band zu bekommen, davon handelt dieser erste Artikel der Serie.

Wandern an der Küste

Viele Meerforellenangler kennen ihre Spot recht gut und versuchen an viel versprechenden Strukturen und Bereichen zuerst den Fisch zu finden. Dies kann schnell, manchmal sogar fast sofort zum Erfolg führen, aber eben auch sehr zermürbend werden, wenn an einer Stelle wo doch erst vor paar Wochen noch…und darin kann schon der erste Fehler liegen…

Die Meerforelle ist ein Reisender und richtet sich nicht nach bestimmten Erwartungen!

 

Meerforellen sind alles andere als standorttreue Fische, und jagen gern in kleineren Gruppen. Daher sollte der Angler dies auch nicht sein und bei seiner Spotwahl flexibel bleiben und die gegenwärtigen Parameter sehr sorgfältig einbeziehen und ggf. auch einmal schnell, völlig gegensätzlich reagieren, wenn er erkennt das er mit seiner Einschätzung falsch liegt.

Standort oder Spotwechsel?

Standort oder Spotwechsel?

Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass an einer Stelle wo man vor wenigen Tagen schon einmal erfolgreich war auch wieder ein neuer Fisch gefangen werden könnte, jedoch ist dies keinesfalls eine nur halbwegs zuverlässige Regel. Die Windrichtung kann sich komplett geändert haben und der Fisch steht nun am gegenüber liegenden Ufer einer Bucht, die Temperatur kann gefallen sein und der Fisch steht im Winter deutlich weiter draussen,
oder im Sommer tritt der umgekehrte Fall ein, der Fisch kommt wieder etwas länger unter Land, hoffentlich!

Mann muss also schon sehr genau die jeweiligen Bedingungen bez. die Witterung – und zu bestimmten Jahreszeiten – auch ganz besonders die Strömungsverhältnisse beobachten um in etwa den möglichen Standort der Meerforelle an einem bestimmten Küstenabschnitt relativ sicher einschätzen zu können. Oder daraus abgeleitet – schon von Zuhause aus einen völlig anderen Spot für den Angeltag zu wählen. Was letzte Woche noch prima gepasst hat, kann an einem anderen Tag die völlig falsche Wahl sein.

Standortwechsel, aber nicht gleich Spotwechsel!

Das erste Mittel das ein Watangler einsetzt um den Fisch zu finden ist das großflächige Scannen eines Spot. Dazu wirft er fächerförmig von links nach rechts – also dem Ziffernblatt einer Uhr gleich in Richtung 9.00 Uhr bis 15.00 Uhr, zunächst in der Halbdistanz seinen Standort ab, jedoch möglichst ohne viel im Wasser herum zu laufen und vor Ort alles was Flossen hat zurück in tiefere Regionen der See zu vertreiben. Findet der Angler auf diese Weise ab der Halbdistanz zurück zum eigenen Standort, den Fisch nicht, gilt es ab dann Weite zu versuchen.
Der Köder wird dabei also auf maximaler Wurfweite angeboten, dabei ggf. auf ein schwereres Modewll wechseln. Gleichzeitig verlängert sich die Strecke die der Köder nun im Wasser bein Einspinnen zurück legt und linear auch die Wahrscheinlichkeit in das Blickfeld eines beisswilligen Fisches zu gelangen. Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass man nur so wenig Strecke wie möglich IM Wasser zurück legen sollte, also lieber öfter einmal ein und wieder auswaten, also viel mehr ein Stück an Land zurück legen um dann neu einzuwaten. Womit wir nun schon fast beim Standortwechsel angelangt wären.

Köderwechsel, Köderfarbe wechseln…

Bevor man gleich den Standort, oder gar den Spot wechselt, nur weil nach einer Weile keine Bisse kamen, sollte immer einmal der Köder in der Farbe, aber auch ab und zu einmal die Köderart gewechselt werden. Es gibt Tage und Jahreszeiten, da fängt fast ausschließlich der Blinker oder Wobbler, aber auch Zeiten in der es scheinbar umgekehrt ist und die Fliege ungleich erfolgreicher ist.

Dies gilt nicht nur für die Sommermonate, wo viele Insekten auf der Wasseroberfläche treiben oder Garnelen in Grundnähe sehr viel mehr von der Meerforelle gesucht werden, als Fischbrut im Freiwasser gejagt wird. Auch in den Wintermonaten gibt es je nach Wassertemperatur Zeiten, in denen die Meerforelle sich auf kleinere Köder/ Nahrung sehr viel besser einlässt als auf einen recht schnell geführten Blinker.

Noch ein kurzes Wort zur Köderfarbe…

In manchen Büchern gibt es (mir oft eher unsinnig anmutende) ellenlange Abhandlungen zum Thema Köderfarbe, dabei sind die gängigen Grundregeln eigentlich sehr einfach und schon längst kein Geheimnis mehr:

Warmes Wasser im Sommer:

  •  wenig Licht = hohe Kontraste wählen, das Ende der möglichen Farben und auch nachts noch gut für den Fisch wahrnehmbar, ist Schwarz!
  • trübes Wasser, viel oder auch wenig Licht = leuchtende, knallige Farben!
  • klares Wasser, wenig Licht = (wie oben) = knallige Farben aber mit möglichst hohem Kontrast!
  • klares Wasser, gutes bis viel Licht = natürliche Farben fischen! Wird es dunkeler auch wieder kontrastreiche Farben wählen z.B. schwarz-silber.

Kaltes Wasser im Winter:

  • wenig Licht = auch im Winter schwarz, z.B. auch schwarz-rot, also auch dann kontrastreich fischen!
  • normales, bis viel Licht = knallige, reizende Farben v. weiss, über pink, gelb, gelb-orange etc. fischen, der Fisch muss/soll gereizt werden!

Kurz und knapp erklärt: Die Meerforelle ist ein Augenjäger!

  • Sommer: Ist der Köder gut im Wasser sichtbar, eine natürliche Farbe fischen, die der natürlichen Nahrung wie Brutfische von Hering oder dem Sandaal etc. entsprechen. Auch schwarz-silber oder grün-silber bis über blau-silber sind also keine schlechte Lösung in diesem Zusammenhang. Bei angetrübtem Wasser, eine auffälligere Farbe nehmen, bis es dann fast in der Nacht aufgrund des besten Kontrastes zur Wasseroberfläche und der Umgebung unter Wasser ein schwarzer oder schwarz-weisser Köder ist, den die Meerforelle so am besten im Restlicht des Himmels noch unter Wasser wahrnehmen kann.
  • Winter: Der Stoffwechsel der Meerforelle lässt in kaltem Wasser nur ein relativ geringes Maß an Aktivität zu, der Fisch teilt sich seine körperlichen Resourcen also sehr gut ein und wird nur schnell jagen, wenn er fast sicher ist die Beute auch zu bekommen und damit den Energieverlust der bei beschleunigter Bewegung entsteht auch wieder durch eine sicher geglaubte Nahrungsaufnahme kompensieren zu können. Daher die knalligen Farben im Winter, die die Meerforelle zusätzlich reizen und zum Biss animieren sollen.

Immer mit dem Wind AM UFER und nicht im Wasser Strecke laufen …wer hätte dies gedacht?

Köder, die Qual der Wahl...

Köder, die Qual der Wahl…

Von der Jahreszeit völlig unabhängig, wie bewege ich mich am bzw. im Wasser? Ein sehr wichtiger Punkt, der nicht unterschätzt werden sollte! Wer schon einmal eine Bachforelle bei der Jagt (obwohl man das reglose Ruhen in einer Senke und Beobachten von mit der Strömung antreibender Nahrung eigentlich nicht so nennen kann) beobachtet hat, der weiss, dass Forellen gern aus einer geschützten Position herraus, scheinbar ruhig abwartend, blitzschnell zuschlagen. Dies ist im Meer nicht wirklich anders. Steht der Fisch allerdings eher ein gutes Stück weiter draussen, kann natürlich auch im Wasser längs des Spülsaum gewatet werden ohne das Spinnen und neues Auswerfen tatsächlich zu unterbrechen.

Aber auch eine Meerforelle die 4m unter der Oberfläche im Freiwasser schwimmt und den Köder auf der Oberfläche aufklatschen hört, blickt sich erst einmal interessiert um und wird dem verführerischen Lauf des Köders ggf. richtungsändernd folgen und/oder entgegen schwimmen, um diesen dann seitlich oder von unten kommend, sofort zu attackieren.

Köder longline genommen...

den Köder longline genommen…

Der Angler nimmt dies als schnellen Biss noch während der ersten Absinkphase des Köders, bereits unmittelbar nach dem Auswerfen wahr. Rechts im Bild ist eine ü60cm Meerforelle zu sehen, die den Köder auf maximaler Wurfweite direkt in der ersten Absinkphase genommen hat. In der Folge lieferte sie einen entsprechend aufregenden Drill mit vehementen Seitlichen Fluchten und einigen Sprüngen longline…

Wenn man dieses Jagtverhalten also zugrunde legt, macht es doch umso mehr Sinn, wenn sich ein Köder, also eine Fliege oder auch ein Blinker möglichst auf die Meerforelle zubewegt, denn die natürliche Nahrung wie Insekten oder kleine Brutfische tun dem mit der Strömung des Wassers gleich, weil sie auf die Dauer gar nicht anders können.

Dem zur Folge kann vom Küstenangler grundsätzlich darauf reagiert werden, aus welcher Richtung die Meerforelle ihre Nahrung erwarten wird und den Köder auch genau so präsentieren und führen. Wer aber bei seitlichen Winden von z.B. links, von links nach rechts angelt und auch watet, der wird einfach nur ständig seinen Zielfisch weiter vor sich her treiben ohne auch nur einen einzigen Biss zu bekommen. Bei einer Bachforelle würde man vom Ufer aus den Köder einfach auf die Forelle zutreiben lassen…also machen wir es an der Küste doch gefälligst auch genau so ähnlich, also den Köder mit der Strömung an den Fisch führen! Eines wäre in diesem Zusammenhang jedoch noch zu erwähnen:

Windrichtung ist nicht gleich Strömungsrichtung!

An der Küste muss der Wind nicht zwangsläufig auch die Strömung am Spot bestimmen, dazu sind die Verhältnismässigkeiten zwischen Tiedenhub und der jeweils vorhandenen Windstärke nicht immer im Einklang, dies gilt besonders für kleinere Buchten, aber eben auch für grössere Fjorde wie die Flensburger- oder Kieler Förde oder Eckernförder Bucht. Also nicht einfach ans Wasser hasten, sondern sich die Lage des Tages einmal genauer betrachten und danach seine Strategie entwickeln. Eigentlich merkt der Angler schon bei den ersten Würfen wohin der Köder seitlich oder in eine andere Richtung auf die Reise geht, darauf gilt es sich also etwas einzustellen. Wer überlegt und mit dem richtigen Konzept angelt, der wird früher oder später auch seinen Fisch fangen.

Überhaupt gilt an der Küste immer: Augen auf!

Wer jagt muss seine Strecke während der Köderführung im Wasser ständig weitläufig beobachten und nach „Beute“ Ausschau halten! Nicht selten kann man eine Fischbewegung an der Oberfläche ganz gezielt anwerfen und hat schon kurzfristig Erfolg damit. Wenn eine Forelle in einen Schwarm mit Brutfischen einsteigt, kann man die kleinen Flüchtlinge sogar teilweise in kleinen „Wolken“ an der Oberfläche springen sehen, verlasst euch darauf, dass ein Räuber diese überhastete Flucht verursacht hat. In der Folge sieht man manchmal die Forelle springen, auch dies tut sie nicht zum Spaß oder um den Angler zu ärgern, sondern weil sie schlichtweg die Beute kurz vor der Oberfläche verfehlt hat.

Der Räuber ist immer dort, wo sich die Nahrung befindet

Weitere Anzeichen und Merkmale für das Vorhandensein der potenziellen Nahrung der Meerforelle sind Wasservögel. An Stellen wo Wasservögel jagen, geht die Jagt auch garantiert unter Wasser weiter! Wenn links und rechts neben dem Angler Wasservögel jagen, an seinem Standort jedoch nicht, sollte er mit seinem Köder so weit wie möglich den Vögeln folgen.

Und grundsätzlich: Nur wer zielstrebig und hart arbeitet hat regelmäßig Erfolg!

Es gibt Tage, da will selbst ein einzelner Fisch den halben Tag hart erarbeitet sein. Da kann man noch so vielversprechend stehen, es ist einfach nicht immer mit 20-30 Würfen getan. Selbst nach einigen Stunden erfolglosem Bemühen und Kilometer langen Wanderungen an der Küste entlang steigt 20m neben dir ein anderer Angler ins Wasser und hat nach manchmal unter 3 Würfen seinen Biss!

Deswegen bist du noch lange kein Depp, auch wenn du dich dabei so fühlst, …sondern der andere Angler hat viell. schon ein paar Stunden mehr als du auf dem Buckel auf der Suche nach dem Fisch, auch wenn er dir etwas ganz anderes erzählt hat.

Ich habe Tage erlebt, da ging den ganzen Tag gar nichts und ich konnte kaum noch erinnern wie viele andere Meerforellenangler zwischenzeitlich 1 oder 2 Stunden etwas in der Nähe probierten und dann überhastet/entnervt den nächsten Spot anfuhren. Wenn die Parameter wie Windrichtung etc. stimmen, lieber ausharren und arbeiten. Wie oben beschrieben den Köder oder den Standort 100m hoch oder runter mal wechseln, aber nie die Laune.

Wenn an solchen Tagen alle schon längst frustriert Zuhause sind, musst du deinen guten Fisch in der Dämmerung ziehen, dann kannst du so richtig zufrieden sein. Und sollte dies einmal nicht funktionieren, obwohl du wirklich alles probiertest was da weiter oben empfohlen wurde, dann setze dich so bald wie möglich wieder in dein Auto, nimm ein paar neue Köder mit – oder noch besser den, der zuletzt gefangen hat, dies motiviert ungemein, obwohl es kaum etwas nützen wird. 😉

Spotwechsel

Um es gleich zu sagen, ich mach dies nur sehr selten, weil ich meine Spot recht gut kenne und einfach schon viel zu oft erlebt habe das an Spot an denen tagsüber absolut nichts ging, in den Abendstunden richtig die Post abging.  Ich hätte immer das Gefühl etwas verpasst zu haben… Darum lieber einmal für 15-30 Minuten an den Strand setzen, das Wasser beobachten u. überlegen was man sinnvoller Weise noch probieren kann oder einfach nur mal ein Schwätzchen mit den anderen Anglern halten und einen Tee trinken. Eine Stunde kann da schon den Unterschied ausmachen. Wenn man schon fast sämtliche Blinkerfarben und -Formen durchgezogen hat, einfach mal einen Spiro mit Fliege montieren und dies in aller Ruhe ausprobieren. Immer schön flexibel bleiben!

...es kommt der Tag!

…es kommt der Tag!

Es kommt der Tag… dann ist es eine ordentliche ü60 cm Meerforelle die einen gehörigen Ruck in deiner Rute verursacht, so plötzlich wie der erste Blitz eines Gewitters… um dann schon unvermittelt in 20m Entfernung – oder noch weiter – longline zu seitlichen Fluchten ansetzt und danach springt. Ein Angler der dies zum ersten Mal erlebt und gesehen hat, will es immer wieder und kommt so schnell wie möglich zurück an die Küste!

Dann sind erst einmal alle Schneidertage davor in weite, weite Entfernung gerückt… 

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Angeln auf Meerforelle von A-Z, Spotwahl 1

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Nur wenn du richtig stehst fängst du den Fisch!

Es wird auch immer einmal ein Dorsch sein...

Es wird auch immer einmal ein Dorsch sein…

Kaum ein anderes Thema ist beim Meerforellenangeln so derart wichtig wie die richtige Spotwahl. Bevor ich in diesem Teil der Artikelserie darauf eingehe, die einzelnen dazu wichtigen Primär-Parameter wie Windrichtung, Windstärke, Wassertemperatur, Strömungsverhältnisse, Strukturen im Wasser, Jahreszeit und auch Tageszeiten zu behandeln, möchte ich anhand eines klassischen Beispieles aufzeigen wie wichtig es sein kann sich tages- u. situationsabhängig mit diesem Thema intensiver zu beschäftigen.

Selbst gebackener Erfolgsdruck

Ein erfahrener Meerforellenangler weiß leider nur zu gut, dass nicht jeder Trip an die Küste von Erfolg gekrönt sein kann, dafür gibt es einfach zu viele Unwägbarkeiten die auch einmal gern alle zusammen das genaue Gegenteil von Erfolg bewirken. Insbesondere Anfänger gehen daher gern den leichteren Weg, sie orientieren sich an anderen Anglern. Die Frage bleibt jedoch, ob dies wirklich immer hilfreich ist? Gerade in den heutigen Zeiten des Internet wird durch die vielen Fangmeldungen im Netz ein regelrechter Erfolgsdruck beim Anfänger, aber auch durchaus Fortgeschrittenen Meerforellenanglern geschürt. Oft nur unterbewusst entsteht dadurch der Eindruck  dass ALLE anderen Angler regelmäßig nur noch kapitale Fische fangen würden, nur man selbst nicht. Die vielen Schneidertage an der Küste werden in Facebook z.B. nie erwähnt…

Der Blick auf das aktuelle Tageswetter

Egal welchen Spot man ins Visier genommen hat, ist das Tageswetter eigentlich der wichtigste Anhaltspunkt dafür ob ein erfolgreiches Angeln an der Küste überhaupt möglich sein wird. Es gibt unzählige Dienste im Netz die dazu die nötige Orientierung vermitteln können, ich nutze gern windfinder.com um mir im Trockenen bereits einen ersten Überblick über Windrichtung, Windstärke und Niederschlag etc. zu verschaffen.

Ein Beispiel

Ein Angelfreund tickerte mich vor ein paar Tagen an und frug ob ich Lust hätte mal Spot X zu befischen. Wir haben jetzt Anfang Oktober. Ich schaute mir den Spot noch einmal genauer an und entschied mich dagegen, weil mir die Wassertiefe davor zu flach für das immer noch relativ warme Wasser an der Küste schien. Auch haben wir derzeit die aktive Aufstiegsphase und es sind sehr viele braun gefärbte Fische unterwegs zu ihren Laichplätzen. Später hörte ich dann, dass mein Angelkollege dort durchaus erfolgreich war und eine schöne blanke Meerforelle und einige Dorsche fing. Dies hatte mich dann doch neugierig gemacht, auch weil ich an diesem Teil der Küste schon einige Jahre nicht mehr unterwegs gewesen war. Es handelte sich um den Spot Hubertsberg am Anfang der Hohwachter Bucht.

Am vorgesehenen Spot angekommen…

Hubertsberg unfischbar...

Hubertsberg unfischbar… 1 m Welle und Starkwind

Weil es 2 Tage zuvor ja so gut lief, verabredeten wir uns dort an einem der Folgetage – um genau zu sein – für gestern. Der Wind stand dieses Mal auch auf SüdOst, allerdings mit durchgehend 6 Windstärken, in Spitzen sogar bis 8! Der Karte nach schien es so als müsse der Wind von rechts-hinten kommen, der Spot sollte also fischbar sein, war er aber dort angelangt, absolut nicht. Stattdessen blies uns eine geschätzte 7 aus Nordost direkt ins Gesicht und brachte fast durchgängig eine Meterwelle mit. Dazu noch reichlich Kraut, es wäre dort gar nichts gegangen.  Nur 100m von der Küste entfernt konnte man an den Bäumen die tatsächliche SüdOst- Windrichtung ablesen, an der Küste direkt folgte der Wind jedoch dem Land…

Sofort neu orientieren…

...ab in Richtung Westen hinter Land!

…ab in Richtung Westen hinter Land zu Spot 2!

Wenn man sich den Angeltag nicht völlig durch Starrsinn vernageln möchte, ändert man kurzentschlossen seine Spotwahl, bei diesem Wellengang wären wir dort kaum halbwegs trocken (unter der Wathose) aus dem Wasser gekommen. Das Problem war also der Starkwind. In solch einem Falle bringt man möglichst viel Land zwischen den Wind und das zu befischende Wasser. Wir fuhren also zurück in  Richtung Westen und steuerten als „Ausweichspot“ Kitzeberg an.

Spot 2, Kitzeberg

in Kitzeberg war ruhiges, entspanntes Angeln möglich

in Kitzeberg war ruhiges, entspanntes Angeln möglich

Wir hatten uns für Kitzeberg in der Kieler Förde entschieden und dort angekommen konnten wir uns davon überzeugen, dass diese Entscheidung goldrichtig war. Gleich am Anfang des Strandes standen bereits zwei Fliegenfischer im Wasser, die fleißig ihr Glück versuchten. Die Welle war moderat, der Wind kaum spürbar, da er ja von der dazwischen liegenden Landzunge tausendfach gebrochen wurde. Was dort noch ankam war kaum der Rede wert, und dies gerade einmal ca. 25 km von der tobenden Küste entfernt, die wir erst kurz zuvor noch betrachten konnten.

Fazit: Nur eine kurze Entfernung voneinander kann sich die Ostseeküste mit zwei völlig unterschiedlichen Gesichtern präsentieren, von unfischbaren Verhältnissen bis hin zu einem ruhigen Watangeln mit Fang. An diesem Tage fingen dann alle 3 Angler noch mehrere Dorsche, eine Meerforelle ließ sich leider nicht blicken.

 

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Angeln auf Meerforelle von A-Z, Küstenstrategie I

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Erarbeite dir deinen persönlichen Kiez selbst!

Köder longline genommen...

Köder longline genommen…

Eine sehr bewusst und umfassend durchdachte Küstenstrategie ist meiner Ansicht nach der Schlüssel zum wiederkehrenden Erfolg für viele Meerforellenangler. Nach „Hörensagen“ an der Küste los zu ziehen, mal hier oder dort etwas aus zu probieren, beschert hingegen einem Anfänger eher den „Fisch der Tausend Würfe“ oder jahrelange Ernüchterung, dies muss nicht sein.

In Zeiten einer regelrechten Informationsflut durch das Internet, zu jedem nur erdenklichen Thema, liegt die Kunst des Informationssuchenden eigentlich primär nur darin dieses „Informationspaket“ richtig zu sortieren und für die eigenen Intentionen zu nutzen. Für einen Anfänger an der Küste, der sich die Meerforelle als Zielfisch vorgenommen hat, hat sich durch das Internet im Grunde nicht wirklich etwas zum Positiven geändert. Warum dies so ist, beschreibt dieser Themenabschnitt.

Wenn man sich zu diesem Thema im Netz etwas umschaut, findet man teilweise durchaus ausführliche
Fangberichte in denen Spot etc. benannt werden, aber dann geht es schon damit los, dass die Fangzeit wie Monat und Tageszeit nicht erwähnt wurden. Solche Informationen sind im Grunde genommen völlig nutzlos.

Überhaupt haben Informationen über unbekannte Dritte nicht selten den Nachteil, dass deren tatsächlicher Informationsgehalt nicht wirklich beurteilt werden kann. Im Ergebnis ist es mit diesen Quellen in der Regel also nicht weit her was die ursprüngliche Basis der eigenen Überlegungen und die damit verbundene Ziele angeht.

Finde den Fisch

Ja, so banal es klingt, allein darum geht es im Grunde, an jedem einzelnen Angeltag. Die Ostseeküste ist
gefühlt unendlich lang, wo sollte man also sein Glück versuchen?

 
Versuch macht klug?

Die beste Informationsquelle sind gleichgesinnte Freunde und Bekannte, so diese dir wirklich aufrichtig
wohl gesonnen sind. Ein dir bekannter Angler, der sich bereit erklärt dich einmal mit auf seinen Trip auf
Meerforelle mit zu nehmen, existiert leider oft nicht. Also musst du selbst aktiv werden, und dies sollte
wirklich von vielen unterschiedlichen Vorüberlegungen begleitet sein, denn Spontanität hilft da
ausgesprochen wenig.

Kein Stress bitte!!

Kein Stress bitte!!

Unendlich langes Spinnen, an einer Stelle von der du im Netzt irgendwo gelesen hast, dass dort schon
viele andere Angler immer wieder erfolgreich waren kann nützen, eher jedoch nicht. Was dem Neueinsteiger an solchen Stellen fehlt ist die Orts- bzw. Spot-Kenntnis. Der Anfänger ist gar nicht immer allein mit diesen Problemen, denn selbst der etwas erfahrene Meerforellenangler, gleich nebenan nur 20m weiter kann im Grunde das gleiche Problem haben, weil er das erste Mal an diesem Küstenabschnitt unterwegs ist. Nur wird er vor Ort den ihm bisher ebenfalls unbekannten Spot wesentlich genauer nach festen Gesichtspunkten analysieren.

Spotauswahl, Spotanalyse – Orientierung an der Küste

 
Wo, wann, wie. Bevor ein Fisch gefangen werden kann muss erst einmal der Küstenabschnitt ausgewählt
werden, der beangelt werden soll. Und genau dabei sollte zuallererst Rationalität der bestimmende Gedanke sein. Unnötig weite Fahrten sollten vermieden werden, denn man lernt einen Spot nicht wirklich an einem einzigen Angeltag und auch nicht an 2-3 kennen. Es sollte nicht im Vordergrund stehen unbedingt einmal selbst auch dort geangelt zu haben, wo so viele andere Angler es dem Netz nach offenbar regelmäßig tun, sondern lediglich das Sammeln eigener Erfahrungen. Klangvolle Spotnamen sollten das gesetzte Ziel also nicht primär bestimmen, sondern der Wusch sich seinen persönlichen Fangerfolg reproduzierbar selbst zu erarbeiten.

Die Reproduzierbarkat ist das wichtigste Merkmal um mittelfristig und auch später immer wieder eine gewisse Wiederholbarkeit von Fängen für sich selbst herstellen zu können.

Reproduzierbarkeit

Dies klingt erst einmal weniger spannend, ist es aber durchaus, wenn man sich die Mühe machen will auch nach 4 Jahren noch zu wissen, wo man wann, wie, …und unter welchen Bedingungen genau, an einer bestimmten Stelle erfolgreich sein kann. Erfolgreich deswegen, weil man es aus eigenen Erfahrungen ableiten kann und sich nicht mehr auf zweifelhafte Hinweise verlassen muss, von denen man nicht einmal genau weiß um welche Uhrzeit es zu welcher Jahreszeit aussichtsreich sein kann einen bestimmten Küstenabschnitt wieder zu besuchen, nur weil jemand darüber geredet hat.

Parameter zum Spot sammeln…

Uhrzeit und Jahreszeit sind es keinesfalls allein die zu berücksichtigen sind, wenn man einen bestimmten Spot nach speziellen Merkmalen, systematisch analysieren möchte. Es müssen eine ganze Reihe von Parametern berücksichtigt werden um Fänge reproduzierbar zu machen, dazu zählen:

  • genauer Standort
  • Strömung am Fangtag
  • Wassertemperatur
  • Wellengang
  • Windrichtung
  • Uhrzeit
  • Jahreszeit
  • nur sehr bedingt, der Köder
  • Merhrfachkontakt, ja/nein
  • Biss in ca. Wassertiefe und Entfernung vom Ufer
  • besondere Grundstruktur am Spot? Sandbank oder Wanne / Rinne?
  • tiefes Wasser
  • flaches Wasser etc.

Und selbst damit ist nicht alles beschrieben was einen bestimmten Spot nachhaltiger erscheinen lassen
kann, als einen Anderen. Ich kenne Stellen dort kann man auf einer bestimmten Höhe regelmäßig gute Fische fangen und nur 20m links und rechts daneben ging noch nie was und wird es wohl auch künftig nicht.

Selbst solche „Merkwürdigkeiten“ haben zum Teil relativ simple Ursachen, oft ist es eine spezielle
Bodenstruktur, eine Unterwasserburg mit großen Steinen, eine Sänke mit Seegras etc. Große Findlinge,
Seegrasfelder, Blasentangfelder, Sandbankdurchbrüche und ähnliche Strukturabweichungen in Küstennähe bilden unter Wasser genau die bevorzugten Standorte und Jagtreviere der Meerforelle.

Insbesondere Sandbankdurchbrüche bilden teilweise regelrechte Meerforellen-Autobahnen, die jeden Morgen immer wieder von den Fischen benutzt werden um in eine Rinne ein…und am Vormittag wieder ins Freiwasser zurück zu schwimmen. Abends dann, wird exakt die selbe Strecke genomen um wieder zum Fressen in die Wanne zurück zu kommen.

Dies sollte für den ersten Teil einer durchdachten Küstenstrategie erst einmal genug sein, auf die oben
genannten Parameter gehe ich in Kürze dann noch sehr viel genauer ein.

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