Quantcast
Channel: angelsport-news.de - News & Tipps für den engagierten Sportfischer » Meerforellen in der Ostsee
Viewing all articles
Browse latest Browse all 19

Meerforellenangeln in der Eckernförder Bucht ist manchmal reine Glückssache!

$
0
0

Der Köhler kommt jetzt bis in unsere Küstennähe

Sonne, wenig Wind und leicht auflandige Welle, ideale Bedingungen!

Sonne, wenig Wind und leicht auflandige Welle, eigentlich ideale Bedingungen auf Meerforelle!

Letzte Woche, 16. und 17.04 2014 war ich an der Steilküste der Eckernförder Bucht, kurz vor Damp, wieder einmal sehr zuversichtlich auf Meerforelle unterwegs. Bisher hatte ich in diesem Jahr wenig Glück, von Februar bis jetzt hatte ich in 3 Angeltagen gerade einmal 2 Meefos an der Leine. Eine war mit 38cm auch noch untermaßig und schwimmt wieder, die andere hatte 54cm und hat dafür aber besonders gut geschmeckt!

Ich hatte in diesem Jahr wirklich fast alles am Haken, aber eben leider nur selten eine Meerforelle. Von Platten über reichlich kleine Dorsche – hatte ich bisher inmitten vor meinen Füßen in Massen tanzender Sandaale auf den Sandbanken der Ostsee bisher nur recht wenig Glück.

Steinpackung an der Küste

Steinpackung an der Küste

Darin sehe ich in diesem Jahr den Hauptgrund für meine eher mässigen Fangergebnisse. Die Ostseeküsten sind voll von kleinen  Sandaalen, schon beim einwaten ins Wasser kann man diese in Schwärmen bei der Flucht beobachten. Die Meerforellen finden Unmengen an natürlicher Nahrung, warum sollten sie da zusätzlich auf ein albernes Stück buntes Blech beissen? Mir geht es nach meinen Beobachtungen aber nicht allein so, alle anderen Angler die mit mir in der Nähe im Wasser standen, hatten ebenso wenig Erfolg, bis auf Einen!

Ausser Platten und Dorsch – Fehlanzeige

...kleine Platten schnappen den schweren Blinker.

…kleine Platten schnappen auch gern einmal den schweren Blinker.

Am 16.04. hatten wir den ganzen Tag strahlenden Sonnenschein, bei einer leicht auflandigen Welle und kaum Wind, eigentlich keine schlechten Bedingungen. Ich war ab 11.00 im Wasser. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass in Eckernförde an der Hafenmauer immer noch auf Hering, anstatt wie von mir etwas früher als sonst erhofft – schon auf Hornhecht geangelt wird, bin ich ein Stück weiter die Küste hoch gefahren und habe die Wathose übergezogen.

Vor Ort habe ich zwei andere Angler angetroffen, die bereits seit 9.00 Uhr da waren, aber bisher noch nicht einmal einen Zupfer an den Ködern hatten. Dies ging dann leider bis abends um 17.00 Uhr genau so weiter, obwohl ich immer einmal um mehrere 100 Meter meinen Standort hoch und runter entlang der Küste variiert habe. Auch hatten sich ab Mittag ca. 5 weitere Watangler in dem gleichen Strandabschnitt versucht und sind jeweils nach ca. 2 Stunden erfolglos wieder gefahren.

Pause muss sein.

Pause muss sein.

Ein Kayakfahrer hatte im gleichen Zeitraum sehr viel weiter draussen 5 Dorsche, aber eben auch keine Mefo. Eben um ca. 17.00 Uhr, wir hatten gerade eine kleine Schwätzpause eingelegt stieß ein anderer Angler ohne Wathose und mit Turnschuhen zu unserer Gruppe, fragte wie es denn bisher gelaufen sei und zog ein bedenkliches Gesicht, als er von unseren bisher vergeblichen Bemühungen des Tages gehört hatte. Nachdem wir dort ein weiteres 1/4 Stündchen gesabbelt hatten, stieg er auf eine Steinschüttung und ging so bis zur Spitze ans Wasser. Wir wateten auch wieder an unsere Standplätze und machten die nächsten Würfe. So standen wir fast in einer Reihe vor der Küste, etwa gleich weit entfernt von der Brandung und nur ca. 15 Meter voneinender getrennt.

Ein Wurf und die Rute war krumm!

Der besagte “Nachzügler” machte von seiner Steinschüttung aus seinen 1. Wurf und schon in der Absinkphase hatte er sofort einen Biss! Genau an einer Stelle, die ich zuvor stundenlang sehr intensiv mit diversen, unterschiedlich-farbigen Blinkern abgespinnt hatte! Kurz danach, mit nicht wirklich nennenswertem Drill, kurbelte er eine ca. 60iger Meerforelle direkt vor seine Füße.

vorn an der Spitze der Steinpackung

vorn an der Spitze der Steinpackung

Ich möchte nicht weiter darauf eingehen, was ich in diesem Moment wirklich gedacht habe – Angeln ist eben doch manchmal reine Glückssache. Dies hatte jedenfalls ringsum auch bei den anderen Anglern für einige, recht “versteinerte” Gesichter gesorgt.

Nachdem an diesem Abend alle anderen Angler bereits längst nach Hause unterwegs waren, stand ich immer noch verbissen im Wasser und fing einen kleinen Dorsch (zumeisst untermassig) nach dem anderen, jeder 2. Wurf bescheerte mir einen Biss, aber eben leider nicht von einer Meerforelle. Dies ging dann noch bis ca. 21.30 Uhr so, es war nun bereits trotz Sommerzeit fast vollständig dunkel geworden.

Was war DASS!

Und plötzlich ein relativ harter Biss – ich spürte sofort starke Kopfschläge an der gespannten Schnur, ein kräftiger Anhieb und die Bremse ging los, der Fisch nahm Schnur! Dies musste doch endlich eine Mefo sein, die so einen derartigen “Alarm” an der Rute machte, gepaart mit seitlichen Fluchten! Ich konnte fast nichts mehr sehen, nur gegen das Restlicht des Abendhimmel konnte ich die Rutenspitze noch beobachten. Bald danach hatte ich den Kescher vom Rücken und der Fisch war im Netz, endlich.

Wie gesagt, ich sah bei dem Licht nur einen dunklen Rücken, und eine ca. 50 cm lange, silbrige Flanke, Bingo!

Köhler, statt Meerforelle im Netz!

Köhler, statt Meerforelle im Netz!

Bei genauer Betrachtung am Strand und erst recht auf dem schnell geschossenen Foto bei Licht, entpuppte sich die erhoffte Mefo dann leider als mittelprächtiger Köhler. Sehr enttäuscht habe ich den Fisch abgehakt und wieder schwimmen lassen, denn der Köhler ist in unseren Küstenregionen ein doch recht selten vorkommender Fisch. Eigentlich ist der Seelachs, wie ihn die Nahrungsmittelindustrie gern viel lieber nennt, doch sehr viel weiter nördlich beheimatet.

Also, in den nächsten Wochen wird nachgelegt, beim nächsten Mal wird es dann doch endlich wieder mal klappen mit der Meerforelle.

Eingehende Suchanfragen:


Viewing all articles
Browse latest Browse all 19